Nicole Bachmann (CH) I Natascha Schmitten (DE) I Denise Blickhan (DE) I JJ Levine (CA) I Jake Elwes (UK) | Kuratiert von Heidi Brunnschweiler
Ausstellung mit Performance: Fr 18.09. – So 01.11. | Galerie 1+2 im EWERK Freiburg
Vernissage: Do 17.09. | 19:00 Uhr mit Performance von Nicole Bachmann und Denise Blickhan
Nocturne: Fr 18.09.: Ausstellung bis 22:00 Uhr geöffnet
20:00 Uhr: Führung (Galerie I) | 21:00 Uhr: Performance Denise Blickhan (Galerie II)
Performance Nicole Bachmann | Bildhauerhalle, Fotoecke
Sa 19.09. | 14:00 & 16:00 Uhr | So 20.09. | 14:00 & 16:00 Uhr
Performance Denise Blickhan | Galerie II
Sa 19.09. | 18:00 Uhr
Fr 30.10. I Sa 31.10. | jeweils 18:00 Uhr
So 01.11. | 17:00 Uhr
Vortrag
Di 27.10. | 19:00 Uhr | Jake Elwes, Artificial Intelligence and Contemporary Art, in Englisch | Kammertheater
Öffentliche Führungen
Fr 18.09. | 20:00 Uhr
So 27.09. I So 18.10. I So 01.11. | jeweils 16:00 Uhr
Die Ausstellung Fluid Bodies zeigt fünf künstlerische Positionen, die sich mit aktuellen Fragen bezüglich körperlicher Selbstbestimmung und Selbstgestaltung befassen.
Durch einen Liberalisierungsprozess, der in den 1960er Jahren einsetzte, wurden feste Vorstellungen, wie Körper auszusehen haben, sich zu verhalten haben oder repräsentiert werden sollen, flexibel und fließend. In der Kunst glaubte man an die emanzipatorische Kraft neuer Medien, erprobte ein künstliches Selbst mit wandelbaren und frei zu gestaltenden Körpern. Heute kommen durch soziale Medien und neue Überwachungstechnologien abermals normative Vorstellung von Körpern auf. Die Ausstellung Fluid Bodies zeigt, welchen Spannungsfeldern menschliche Körper durch ökonomische Verhältnisse und digitale Medien heute ausgesetzt sind.
Nicole Bachmann (Zürich) setzt sich in ihrer Performance or what is mit menschlicher Kommunikation unter Bedingungen des neoliberalen Informationskapitalismus' auseinander.
Drei Performerinnen führen mehrheitlich repetitive, isolierte Bewegungen aus, so als wären sie von einer unsichtbaren Maschine oder einem Algorithmus gesteuert. In unterschiedlichen Intervallen finden sie aus ihrer Isolierung heraus und werden zu einer Gemeinschaft von Körpern und Stimmen, die miteinander kommunizieren.
Natascha Schmitten (Köln) experimentiert mit der Art und Weise, wie Körper in der digitalen Bildkultur im Medium der Malerei dargestellt werden können. Traditionell wird Malerei als eher statisches Medium betrachtet. Natascha Schmitten sucht in ihrer Malerei nach Mitteln und Wegen, Körper dynamisch, fließend und beweglich erscheinen zu lassen.
Dazu verwendet sie Nylon als Trägermaterial. Nylon ist lichtdurchlässig und bringt den durch viele Lasuren aufgetragenen Farbraum wie auf einem Bildschirm zum Vibrieren.
Denise Blickhan (Weimar) befragt in ihrem Performance-Zyklus MEDUSA stereotype Darstellungen von Frauenkörpern in den sozialen Medien. Mit ihren multimedial bespielten Installationen mit Live-Musik und Gesang inszeniert sie tradierte Schönheitsideale und gesellschaftliche Machtstrukturen. Ihre irisierenden Solo-Shows nehmen eine emotionale Untersuchung des Rollenverhalten einer narzisstischen Smartphone-Kultur vor.
JJ Levine (Montreal) erforscht in seinen fotografischen Porträts der Queer-Community in Montreal Darstellungsmöglichkeiten von mehrfachen Identitäten und Geschlechtsfluidität. In seinen Fotografien werden herkömmliche soziale und biologische Geschlechtervorstellungen von weiblich und männlich hinterfragt und erweitert. Seine Bilder zeigen z.B. Menschen wie den schwangeren Harry, ein transsexueller Mann, der einen physischen Zustand verkörpert, der traditionell dem weiblichen Subjekt vorbehalten ist.
Jake Elwes (London) interessiert sich für den Umgang von künstlicher Intelligenz mit genderfluiden Körpern. Seine webbasierte Arbeit Zizi legt die Wirkung der heutige Erkennungs- und Überwachungstechnologien offen. Sie bestimmen z. B. Merkmale falsch, wenn sie nicht dem herkömmlichen Schema von weiblich und männlich entsprechen. Elwes nutzt die Fehlleistungen von Künstlicher Intelligenz, um ineinanderfließende Gesichter zu erzeugen, die sich dem Zugriff von Gesichtserkennung entziehen.
Die Performance von Nicole Bachmann wird unterstützt von Pro Helvetia, Gwärtler Stiftung Basel, Stiftung Landesbank Baden-Württemberg |