Bei der ersten Lesung am Sonntag, 5. Juli, stellt Klaus Theweleit im Theater sein neues Buch „Warum Cortés wirklich siegte“ vor
Die Lesereihe „Freiburger Andruck“ geht in eine neue Runde und bringt einige Änderungen mit sich. Der erste Termin findet nun nicht Ende Juni, sondern am Sonntag, 5. Juli, um 11 Uhr im Theater Freiburg statt: Klaus Theweleit stellt sein neues Buch „Warum Cortés wirklich siegte“ vor. Ursprünglich war dafür eine Abendveranstaltung im Winterer-Foyer des Theaters geplant. Die Veranstaltung findet nun in einer Matinée im Großen Haus statt, um die aktuell zulässige Besucherzahl von 99 Personen zu ermöglichen. Der Freiburger Autor, Journalist und Übersetzer Jürgen Reuß moderiert die Lesung.
Der „Pocahontas-Komplex“ findet seinen lang erwarteten Abschluss: Nach der Neuauflage von „Männerphantasien“ legt der Freiburger Kulturhistoriker Klaus Theweleit mit „Warum Cortés wirklich siegte“ (Matthes & Seitz Berlin, 2020) nun den dritten Band seiner 1999 begonnenen, groß angelegten Untersuchung vor. Dabei nimmt er die Tiefengeschichte der globalen Herrschaft in den Blick, deren Anfang Klaus Theweleit in den Verfahren von Sequenzierung und Segmentierung sieht. Diese wurden in Eurasien vor 14.000 Jahren erstmals erprobt, als die Menschen sesshaft wurden und begannen Haustiere zu züchten. Davon ausgehend nimmt eine ebenso revolutionäre wie martialische Entwicklung ihren Lauf – über die Geometrisierung und Mathematisierung der Welt bis hin zum heutigen Digitalzeitalter. Kenntnisreich legt Klaus Theweleit den Quellcode unserer Zivilisation offen und erlaubt einen Blick in die Abgründe unserer „Erfolgsgeschichte“.
Klaus Theweleit, 1942 in Ostpreußen geboren, hat Germanistik und Anglistik studiert. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Freiburg mit Lehraufträgen in Deutschland, den USA, der Schweiz und Österreich. Zwischen 1998 und 2008 war Klaus Theweleit Professor für Kunst und Theorie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe.
Nach der Sommerpause geht es dann im Herbst weiter: Am Freitag, 2. Oktober, stellt der Literaturkritiker Michael Braun im Gespräch mit SWR-Redakteurin Ina Held „Eine Tür aus Glas, weit offen“ von Christoph Meckel vor. Die Veranstaltung war ursprünglich für Juli geplant. Sie findet nun um 20 Uhr im Schlossbergsaal des SWR Studio Freiburg statt. Der Autor ist am 29. Januar dieses Jahres verstorben und der Band mit gesammelter Prosa ist postum erschienen.
Die dritte Lesung findet am Mittwoch, 7. Oktober, um 19.30 Uhr im Literaturhaus statt. Iris Wolff präsentiert ihren neuen Roman „Die Unschärfe der Welt“. Martin Bruch moderiert den Abend.
Seit 2009 stellt die Lesereihe „Freiburger Andruck“ in Premierenlesungen die neuen Bücher von Freiburger Autorinnen und Autoren sowie Übersetzerinnen und Übersetzer vor. Vier bis sechs Lesungen pro Jahr finden abwechselnd im Literaturhaus, im Theater, in der Stadtbibliothek oder im SWR-Studio statt. Veranstalter sind das Kulturamt, das Literaturhaus, die Stadtbibliothek, das Theater Freiburg, das SWR Studio Freiburg und die Badische Zeitung.
Insgesamt gibt es wegen der gesetzlichen Corona-Vorgaben maximal 99 Tickets. Im Vorverkauf kosten diese 9, ermäßigt 6 Euro. Resttickets gibt es an der Tageskasse. Vorverkaufsstelle: Theaterkasse, Bertoldstraße 45, Montag bis Freitag von zehn bis 18 Uhr, Samstag zehn bis 13 Uhr, theaterkasse@theater.freiburg.de, www.theater.freiburg.de oder Telefon: 0761/201-2853
Wer die Lesung besucht, wird gebeten, das Hygienekonzept des Theaters www.theater.freiburg.de beachten. |