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Halbzeitbilanz TANZPAKT Stadt-Land-Bund in Freiburg
ArtisticDevelopment © Jennifer Rohrbacher
 
Halbzeitbilanz TANZPAKT Stadt-Land-Bund in Freiburg
Rückblick Formate

Die allgemeinen Ziele des „Kooperativen Tanzentwicklungskonzept Freiburg“ sind: - die Stärkung der Tanzstadt Freiburg - die Vernetzung und der Austausch innerhalb der Szene - Produktionsstrukturen entwickeln und etablieren - die Qualifizierung von Choreograf*innen und Tänzer*innen.

Diese Themenfelder wurden in Bezug auf den Bedarf der ansässigen Szene in eigens entwickelten Formaten bearbeitet. In allen Bereichen zieht die Steuerungsgruppe inhaltlich eine positive Bilanz. „Wir sind froh, soweit gekommen zu sein. Im ersten Jahr waren wir viel mit dem Aufbau der Organisationsstrukturen beschäftigt. Dieser Prozess ist weitestgehend abgeschlossen. Man spürt die ersten Winde aus der freien Szene. So zirkulieren bereits neue künstlerische Ideen und ein höheres Selbstbewusstsein der Freiburger Tanzszene in der Stadt. Dies wird auch über die Stadtgrenzen hinaus in andere Städte getragen. Wir hoffen der Wind wird immer stärker werden,“ so Laurence Nagel, Projektleiterin tanznetz|freiburg.

Die Highlights der TANZPAKT-Formate seit 2018 im Rückblick:

TANZWUCHS|FREIBURG #1, #2, #3

Das Bühnenformat tanzwuchs|freiburg bot in drei Ausgaben eine Plattform, auf der Nachwuchs-Tänzer*innen und Choreograf*innen eigene Kurzstücke mit anschließendem Publikumsgespräch präsentieren können. Es bildet somit eine Brücke zwischen Ausbildung und professioneller Arbeit für den regionalen Nachwuchs. Das Format hat sich schnell etabliert und es gibt auch immer mehr Bewerbungen von Künstler*innen aus anderen Städten. Insgesamt nahmen an die 40 Einzelkünstler*innen an den Formaten teil. Das Format stieß auf ein reges Interesse bei einem heterogenen Publikum. Weitere Besonderheit des Abends: Im anschließenden Publikumsgespräch haben Zuschauer*innen und Künstler*innen Zeit für Austausch und reflektieren gemeinsam das Erlebte. Die Besucherzahlen beliefen sich durchschnittlich auf 50 Besucher*innen pro Abend (SÜDUFER Freiburg). Die neue Plattform für kurze Stücke war in allen Ausgaben an den je zwei Spieltagen im SÜDUFER immer ausverkauft.

TANZWERK’18

Das E-WERK als Produktions- und Aufführungsort hat im vergangenen Jahr der TANZPAKT-Förderung wichtige Schritte in die Richtung eines Produktionshauses für die freie Szene unternommen. Den Auftakt machte das „Tanzwerk‘18“, das im Rahmen des Freiburg Festivals 2018 Premiere (12.6.18) feierte. Der Premierenabend im Saal im EWERK war ausverkauft. Die Aufführungen besuchten 369 Besucher*innen. Unter der Fragestellung „Was gibt es im freien zeitgenössischen Tanz in Freiburg für aktuelle Themen und interdisziplinäre Darstellungsformen?“ bot das E-WERK drei freien Gruppen aus Freiburg die Gelegenheit, ihre Kurzstücke im großen Saal zur Uraufführung zu bringen.

ONCE

Festival für Improvisation Das Festival verwandelte das Freiburger SÜDUFER für eine Woche in ein lebendiges und stets gut besuchtes Zentrum für alle, die auf den unterschiedlichsten Ebenen etwas über Improvisation lernen wollten. Jeden Abend gab es an sechs Tagen zwei Performances aus dem Bereich Tanz-Instant-Composition, Butoh, Physical Theatre und Performance sowie tagsüber ein Workshop-Programm. Das Festival eröffnete dadurch einen außenwirksamen Raum und unterstütze das Vorhaben, Freiburg zu einem internationalen Hauptstandort für Tanzimprovisation werden zu lassen. Es konnten Kontakte zu internationalen Improvisations-Künstler*innen und -Gruppen geknüpft werden. Es trafen mehrere Künstlergenerationen aufeinander, was eine wertschätzende Stimmung kreierte. An sechs Tagen waren die Abende im SÜDUFER ausverkauft, was das große Interesse an dem internationalen Austausch für diese Form der Bühnenkunst belegt.

BLOOD SONG

Die erste abendfüllende Eigenproduktion des E-WERK Freiburg im Bereich Tanz feierte am 28.6.2019 Premiere: „Blood Song“ – eine Hymne an die menschliche Existenz. Sieben junge graduierte Tänzer*innen wurden in einer Audition aus 26 internationalen Teilnehmerinnen ausgewählt (bei über 70 Bewerbungen aus ganz Europa). Sie erhielten die Möglichkeit mit der renommierten Choreografin Maya M. Carroll ein zeitgenössisches Tanzstück zu erarbeiten. Das Postgraduiertenprojekt geht auf ein Konzept von bewegungsart e.V. zurück. Mit den Stücken „TANZWERK18“ und „Blood Song“ ist das EWERK in die Rolle des Produzenten hineingewachsen. „Blood Song“ zählte insgesamt 303 Besucher*innen.

MENTORSHIP PROGRAMME

Die Mentorship Programme haben vor allem im Nachwuchsbereich einen Erfahrungsraum geboten und qualifizierende Prozesse angestoßen. Sie fördern speziell die Arbeitsweisen und Kompetenzen im Bereich Choreografie. Einzelne Choreograf*innen aus Freiburg erhielten die Chance, durch die Arbeit mit erfahrenen Mentor*innen ihre Arbeitspraxis weiterzuentwickeln und/oder zu hinterfragen. Die Formate zogen auch Tänzer*innen aus anderen Städten an, weshalb es zu einem angeregten Austausch kam, und Freiburg seither auch in anderen Szenen als Tanzstadt wieder mehr Strahlkraft entfaltet. Im 1:1 Mentorship werden bis Ende 2020 sechs Nachwuchschoreograf*innen aus Freiburg die Möglichkeit erhalten haben, über ein halbes Jahr mit einem Mentor ihrer Wahl zu arbeiten. Das Community Based Mentorship Programm fand bereits drei Mal statt. Dies gestaltete sich als Intensivwoche im Gruppenprozess, in der Choreograf*innen mit einer Gruppe von Tänzer*innen unter Anleitung der Mentor*innen zu Themen wie beispielsweise„ Das Kollektive und das Individuum“ arbeiteten. Insgesamt profitierten davon zehn Choreograf*innen aus Freiburg und 45 Tänzer*innen.

LABORMANIFEST #8, #9, #10

Halbjährlich bietet das LABORMANIFEST den freien Tanzschaffenden eine diskursive Plattform, die sich jedes Mal einem neuen Thema widmet. In den drei Ausgaben bis Frühjahr 2020 wurden die Themen „Artistic Exchange: Reflection, Visions & Musicians“, „Dramaturgie in Improvisation“ sowie „Tools for creative group processes“ bearbeitet. Das LM wird immer im Wechsel von Tanzschaffenden organisiert, ist jedes Mal ein Unikat und folgt den aktuellen Bedürfnissen der Tanzszene. Es wurden auch immer mehr Gäste aus anderen Städten angezogen.

PROFITRAINING

Das Profitraining Freiburg ist ein regelmäßiges Trainingsangebot für professionelle Tänzer*innen, das von Montag bis Freitag jeweils von 9.30 bis 11 Uhr im bewegungs-art Studio im E-WERK Freiburg stattfindet. Bei diesem Angebot handelt es sich um ein zeitgemäßes Tanztraining aus unterschiedlichen Stilrichtungen. In 2019 fand das Training in 35 Kalenderwochen statt und wurde von internationalen Dozent*innen geleitet, von denen fast die Hälfte aus anderen Städten anreiste.

WORKSHOPS tanznetz|freiburg

Das tanznetz|freiburg bot auch 2019 ein breites und kostengünstiges WorkshopProgramm an. Das Angebot fokussierte sich erstmalig auch auf weiterführende Themen, die abseits des physischen Kompetenzfeldes von Tanzschaffenden liegen, wie Dramaturgie, Lichtdesign und Fundraising. Weiterhin wurden auch Workshops im Bereich zeitgenössischer Tanztechnik angeboten. Insgesamt wurden fünf Workshops (zwischen fünf und 14 Stunden) geplant und durchgeführt.

FACHBERATUNG

Im weiten Feld des Bühnentanzes ergeben sich viele Fragen, auf die man nicht ohne Weiteres befriedigende Antworten finden kann. Oft ist es nicht leicht, die wichtigen Informationen zu bekommen oder es fehlen die nötigen Kontakte.

Auf Wunsch und Nachfrage vieler Tanzschaffender bietet das tanznetz|freiburg deshalb seit April 2019 allen hier Ansässigen, neu Zugezogenen oder kurz in Freiburg Verweilenden die Möglichkeit einer Fachberatung durch erfahrene Künstlerkolleg*innen und Expert*innen an. Über die Hälfte der Tanzschaffenden nahm ein ausführliches Beratungsgespräch in Anspruch. In einer wöchentlichen Beratungszeit können Anliegen besprochen werden, wie zum Beispiel Infos zur Antragstellung, Versicherungs-, Steuer- oder Abrechnungsfragen, rechtliche Belange, Kontakte zu anderen Kunstsparten, Ideen zu Fundraising, Auftreiben von Equipments und ähnliches.
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Eintrag vom: 10.06.2020  




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