Ausstellung zu Gottlieb Theodor Hase im Haus der Graphischen Sammlung
Heute fotografieren wir alle – die Handykamera ist immer griffbereit. Doch wie war das im 19. Jahrhundert? Das Haus der Graphischen Sammlung im Augustinermuseum bietet mit der Ausstellung „Gottlieb Theodor Hase – Freiburgs erster Fotograf“, einen faszinierenden Einblick in die Frühzeit der Fotografie. Eigentlich sollte die Schau seit Samstag, 21. März, zu sehen sein. Aufgrund der aktuellen Lage musste der Starttermin jedoch verschoben werden, er wird in Kürze bekannt gegeben. Geplantes Ende der Ausstellung ist Sonntag, 27. September.
Bis dahin bieten die Museen auf der Internetseite www.freiburg.de/museen und dem Facebook-Kanal des Augustinermuseums www.facebook.com/augustinermuseum virtuelle Einblicke. Dort gibt es auch einen Video-Rundgang mit Kurator Peter Kalchthaler. Gottlieb Theodor Hases (1818–1888) Ansichten von Freiburger Straßenzügen, Landschaftsaufnahmen aus dem Schwarzwald und Porträts der badischen Großherzogsfamilie laden zur Zeitreise ein. Als er begann, mit dem Fotoapparat zu arbeiten, war das Medium noch neu. Nicht alle waren von dieser technischen Errungenschaft begeistert. Dennoch gelang es Hase, sich als erster Profifotograf in Freiburg zu etablieren. In seinem Atelier ließen sich Bürgerinnen und Bürger ablichten. Touristen kauften Bilder von Münster und Martinstor, Wissenschaftler beauftragten den Fotografen. Schließlich wurde der gebürtige Erfurter sogar badischer Hoffotograf.
Hases Architektur-Fotos sind einzigartige Zeugnisse der Freiburger Stadtgeschichte. Ob Zylinder oder Pferdewagen, die abgelichteten Szenen überraschen mit charmanten Details. Das Haus der Graphischen Sammlung zeigt 70 Originalabzüge und Vintage-Prints, ergänzt um einige Reproduktionen. Der Großteil stammt aus der Sammlung des Augustinermuseums. Hinzu kommen Leihgaben aus dem Generallandesarchiv Karlsruhe und aus mehreren Privatsammlungen.
Auch wer sich für die Geschichte des Mediums interessiert, kommt bei der Ausstellung auf seine Kosten. Mit einer authentischen Schiebekastenkamera können Neugierige die damalige Technik erkunden.
Die Kuratoren der Ausstellung sind der Kirchzartener Archivar Dargleff Jahnke und Peter Kalchthaler, Leiter des Museums für Stadtgeschichte. Zur Schau erscheint im Juni ein Katalog im Michael Imhof Verlag, der für 19,80 Euro an den Museumskassen und auf der Website sowie für 24,80 Euro im Buchhandel erhältlich ist.
Sobald die Städtischen Museen wieder öffnen können, ist das Haus der Graphischen Sammlung im Augustinermuseum, Salzstraße 32, wieder dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Von Montag, 29. Juni, bis Freitag, 3. Juli, ist die Ausstellung geschlossen. In dieser Zeit wird ein Teil der lichtempfindlichen Fotografien ausgetauscht. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Unter 27 Jahren, für Mitglieder des Freundeskreises und mit Museums-PASS-Musées ist er frei.
Auch auf der Internetseite des Stadtjubiläums 2020.freiburg.de bieten die Museen virtuelle Einblicke in dieses und viele weitere Angebote der einzelnen Häuser. Wegen der Corona-Pandemie läuft die Internetseite seit einigen Wochen unter dem neuen Motto „Freiburg 2020: Freiburg hält zusammen“ und bietet ein zentrales Portal für digitale Bildungs- und Kulturangebote sowie Möglichkeiten, sich auszutauschen und zu engagieren. |