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Marc Erwin Babej: Yesterday – Tomorrow
Sonderausstellung ab 15. März in Mannheim, Reiss-Engelhorn-Museen

Vom Alten Ägypten geht eine besondere Faszination aus. Die Pyramiden, der aufwändige Totenkult und die zeitlos schönen Kunstwerke ziehen Menschen bis heute in ihren Bann. Dieser Faszination ist auch der deutsch-amerikanische Fotokünstler Marc Erwin Babej erlegen. In seiner neuesten Werkserie „Yesterday – Tomorrow“ haucht er der altägyptischen Kunst nach zwei Jahrtausenden neues Leben ein. Er bedient sich der charakteristischen Darstellungsformen und entwickelt sie mit der Technik des 21. Jahrhunderts weiter. In seinen imposanten Fotomontagen verschmelzen gekonnt Vergangenheit und Gegenwart. Nach Ausstellungen in Kairo und Alexandrina sind die großformatigen Arbeiten vom 15. März bis 28. Juni 2020 in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim zu sehen.

Im Reich der Pharaonen hatten Bilder eine große Bedeutung und waren allgegenwärtig. Babej adaptiert die Formensprache der altägyptischen Kunst und greift auch auf das wohl auffälligste Stilmittel zurück – die aspektivische Darstellung des menschlichen Körpers. Dieser wird gleichzeitig aus verschiedenen Perspektiven wie Frontal- und Seitenansicht abgebildet. Ungeahnte Möglichkeiten eröffnet dem Künstler zudem die einzigartige Verbindung von Bild, Symbolen und Text. Babejs „fotografische Reliefs“ bestehen aus hunderten, oft sogar mehreren tausenden Einzelaufnahmen. Sie frieren nicht einen einzigen Moment ein, sondern erzählen komplexe Geschichten. Kombiniert mit Hieroglyphen und lateinischen Buchstaben widmen sie sich Themen, die heute ebenso aktuell sind wie im Alten Ägypten: Repräsentation von Macht, der Integration von Fremden, Liebesbeziehungen oder dem Streben nach unvergänglicher Schönheit.

In Mannheim werden 15 monumentale Bilder – das größte misst 300 mal 459 cm – gemeinsam mit rund 40 altägyptischen Originalen aus den Beständen der Reiss-Engelhorn-Museen präsentiert. Hochkarätige Leihgaben stammen aus der Ägyptischen Sammlung der Universität Heidelberg und sind sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Die Serie „Yesterday – Tomorrow“ blickt auf einen aufwändigen Entstehungsprozess zurück. Ein Team von mehr als 50 Mitarbeitern war 2017 daran beteiligt, darunter 13 international renommierte Ägyptologen sowie Experten für 2D- und 3D-Design, Kostüm- und Haardesigner sowie Schauspieler. Den von Babej neu entwickelten Kunststil bezeichnen sie als „aspektivischen Realismus“.

Marc Erwin Babej
Marc Erwin Babej wurde 1970 in Frankfurt / Main geboren. Er lebt in New York. Er hat sich mit seinen Schwarz-Weiß-Werken einen Namen gemacht, die weltweit bereits in zahlreichen Einzelausstellungen zu sehen waren. Er widmet sich geschichtlich und gesellschaftlich wichtigen Aspekten. So setzt sich seine viel beachtete Arbeit „Mischlinge“ (2014) beispielsweise mit der ethnische Vielfalt in Deutschland im Schatten der NS-Vergangenheit auseinander, während sich „Mein Afrika“ (2015) mit dem Thema Kolonialismus beschäftigt.

Faszination Ägypten
Unter dem Motto „Faszination Ägypten“ präsentieren die Reiss-Engelhorn-Museen 2020 gleich drei Ausstellungen. Während die Schau „Yesterday – Tomorrow“ (15.3.-28.6.2020) der altägyptischen Kunst dank Fototechnik neues Leben einhaucht, illustriert der Publikumsliebling „Äygpten – Land der Unsterblichkeit“ (dauerhaft) wichtige Aspekte der Hochkultur am Nil. Außergewöhnliche Originale und aufwändige Inszenierungen widmen sich Alltagsleben, Totenkult und Götterwelt. Ab Mai ist schließlich einer der berühmtesten ägyptischen Herrscher zu Gast in Mannheim. SC Exhibitions zeigt in Kooperation mit den Reiss-Engelhorn-Museen die Sonderausstellung „Tutanchamun – Sein Grab und die Schätze“ (30.5.2020-31.1.2021).
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Eintrag vom: 09.03.2020  




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