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DIE WELT VON OBEN
... nur noch wenige Wochen im Museum LA8 zu sehen

Nur noch wenige Wochen bis zum 1. März zeigt das Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts die Ausstellung „DIE WELT VON OBEN. Der Traum vom Fliegen im 19. Jahrhundert“ – welcher Traum war das, der heute mit dem Begriff „Flugscham“ belegt ist? In einer exquisiten Auswahl von Grafiken, Gemälden und Skulpturen von Francisco de Goya, Honoré Daumier, Hans Thoma, Max Klinger und Georg Kolbe, ist zu sehen, wie die Künstler den Bogen vom mythischen Flugtraum zur technologischen Tatsache spannten. Arnold Böcklin, eigentlich Maler, wagte mehrfach Versuche mit selbstkonstruierten Flugapparaten und präsentierte seine Pläne Otto Lilienthal (1848–1896). 1891 schrieb dieser Weltgeschichte: Er entschlüsselte die bis heute angewandten Prinzipien des Auftriebs und führte den ersten erfolgreichen Gleitflug durch. Die Tragflächen waren Vogelschwingen nachgeformt und sind in der Ausstellung als originalgetreuer Nachbau des ersten Flugzeugs zu sehen, das tatsächlich flog. Die beeindruckende Konstruktion wird ergänzt von 40 weiteren Leihgaben aus dem Otto-Lilienthal-Museum in Anklam, dem Geburtsort des Luftfahrtpioniers. Unter anderem sind atemberaubende Fotografien der ersten Flüge zu sehen – heute hochempfindliche historische Fotochemie auf Hühnereibasis, damals fortschrittlichste Technologie wie die Tragflächen aus Tuch und Holz. Die Exponate lassen einen epochalen Wendepunkt der langen Geschichte des Traums vom Fliegen lebendig werden. Lilienthal lies technisch wahr werden, wovon seit dem antiken Mythos von Ikarus und seinem Vater Dädalus die Menschen geträumt hatten.

Lange war der Himmel den Vögeln und den Göttern vorbehalten gewesen. Das himmlische Privileg der antiken Götter und der christlichen Heiligen bestand aus ihrem souveränen Gleiten durch die Lüfte, ihrer mühelosen Überwindung aller Schwerkraft. Auch Götterboten, Engel, Genien und Eroten schweben durch die Lüfte, manchmal gestört durch Dämonen und Hexen. Diese Luftwelt hatten stets die Künstler zugänglich gemacht – bis die Piloten kamen. Es zeigte sich, dass der Traum vom Fliegen nicht männlich war, sondern menschlich. Zu den tollkühnen Flugpionieren zählten auch selbstbewusste Frauen wie Melli Beese.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Otto-Lilienthal-Museum in Anklam.
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Eintrag vom: 16.02.2020  




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