Roman
Originalausgabe
Der neue Roman von Olaf Kühl zielt ins dunkle Herz Berlins. Der Reiseleiter Konrad Mauser gerät ahnungslos in eine Geheimdienstaktion. Die CIA hält ihn für den Mörder eines russischen Überläufers, was ihn zum Untertauchen zwingt. Als Konrads bester Freund Pawel – gebürtiger Pole, Nietzsche-Spezialist und eher nur mit einem Bein im Leben stehend, nichts von Konrad hört, macht er sich auf die Suche. Dabei lernt er die siebzehnjährige Jana kennen, die in ihm einen romantischen Helden sieht und den gemeinsamen Nachforschungen Schwung verleiht. Beide ahnen nicht, dass sie im Visier der CIA stehen, die in einer Abhöraktion aber nur das Drama von Pawels erkaltender Ehe beleuchtet und deshalb umso misstrauischer wird. Als eine erneute Obduktion den Mord zum natürlichen Tod umqualifiziert, zeigt auch der Geheimdienst Spaltungserscheinungen: Der junge Agent Cowley argwöhnt, dass ein politisches Attentat vertuscht wird – und ermittelt auf eigene Faust weiter. Olaf Kühls literarischer Politthriller erzählt, wie eine kleine Fehldeutung der CIA das Leben mehrerer Menschen in Berlin auf den Kopf stellt – mit unabsehbaren Folgen.
Der Autor Olaf Kühl, 1955 geboren, studierte Slawistik, Osteuropäische Geschichte und Zeitgeschichte an der Freien Universität Berlin und ist vor allem als Übersetzer aus dem Polnischen und Russischen bekannt. 2005 wurde er mit dem Karl-Dedecius-Preis für sein polnisch-deutsches Übersetzungswerk ausgezeichnet. Seit 1996 ist er Russlandreferent des Regierenden Bürgermeisters von Berlin. 2011 erschien Olaf Kühls Debütroman «Tote Tiere», 2013 folgte der Roman «Der wahre Sohn», über den Der Spiegel schrieb: «Eine kunstvoll komponierte Detektivstory» und die Frankfurter Allgemeine Zeitung: «Kühl ist nicht nur ein Roman über die schwierige Suche nach Wahrheit gelungen, sondern auch eine literarisch beeindruckende Reflexion über das, was Familien trennt und was sie zusammenhält.»
rowohlt Berlin 2019, 352 Seiten, € 22,00 (D), 22,70 (A)
ISBN: 978-3-7371-0075-5 |