Roman
Mit ihrem Debüt «Kranichland» überzeugte Anja Baumheier im vergangenen Jahr Leser und Presse gleichermaßen. SWR2 urteilte: «Anja Baumheier ist mit ihrem Erstling ein Roman gelungen, der sehr viel von der menschlichen Dramatik wiedergibt, die tatsächlich mit der deutschen Teilung verbunden war.»
Pünktlich zum 30-jährigen Mauerfalljubiläum im November 2019 erzählt die Autorin in «Kastanienjahre» nun eine weitere packende Familiengeschichte zwischen Gründung der DDR, Mauerbau und Nach-Wendezeit, angesiedelt in einem malerischen Dorf an der mecklenburgischen Ostseeküste.
Vor 20 Jahren hat Elise diesen Ort und ihr altes Leben hinter sich gelassen, um sich mit einer kleinen Boutique in der Nähe der Sacré Coeur in Paris einen lang gehegten Traum zu erfüllen. Bis sie einen geheimnisvollen Brief aus Deutschland erhält und erfährt, dass ihr Heimatdorf Peleroich dem Erdboden gleich gemacht werden soll. In den letzten Jahren hat Elise jeden Gedanken an Peleroich konsequent verdrängt. Das lag vor allem an Henning und Jakob, den beiden Lieben ihres Lebens. Henning, der zuverlässige Fels in der Brandung, den sie seit Kindertagen kennt, Jakob, der Frauenschwarm, der es als Pfarrerssohn in der DDR schwer hatte und davon träumte, Künstler zu werden. Eine fatale Dreiecksbeziehung voller Geheimnisse, die irgendwann zum Pulverfass wurde. Elise beschließt, nach Deutschland zu reisen und sich dem zu stellen, wovor sie davonläuft. Dabei taucht sie tief ein in ihre eigene Vergangenheit, aber auch in die Geschichte ihrer Heimat.
Von den 50er Jahren bis heute lässt Anja Baumheier ein Stück DDR- und deutsch-deutsche Geschichte lebendig werden und gibt einen Einblick in das Alltagsleben unter der Diktatur.
Über die Autorin: Anja Baumheier wurde 1979 in Dresden geboren und hat ihre Kindheit in der DDR verbracht. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Berlin und arbeitet als Lehrerin für Französisch und Spanisch an einer Berliner Schule.
Verlag Wunderlich 2019, 416 Seiten, € 20,00 (D), 20,60 (A)
ISBN: 978-3-8052-0756-0 |