Ein Lob der Unordnung im Garten
Naturschutzprojekte, Artenvielfalt, Gestaltung
Wilde Ecken mit Lebensräumen aus Laub, Holz und Stein - weniger Ordnung für mehr Natur: Sigrid Tinz beweist mit ihrem Buch »Haufenweise Lebensräume«, erschienen im pala-verlag, dass auch Nichtstun ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz ist. Im Garten weniger aufzuräumen, »Abfall« nicht zu entsorgen, sondern als Baumaterial für schützende Haufen zu verwenden, und »Unkräuter« wie Brennnesseln wachsen zu lassen, fördert die heimische Tierwelt. In der leer geräumten Kulturlandschaft finden Wildbienen, Vögel oder Igel immer weniger Nahrung und Unterschlupf. Unser grünes Wohnzimmer kann für sie zum Rückzugsort werden.
Die Geoökologin Sigrid Tinz hält ein Plädoyer für mehr Unordnung im Garten und stellt leicht umsetzbare Naturschutzprojekte aus Totholz, Ästen, Laub und Steinen vor. Sie beschreibt die Bauweisen und Bewohner verschiedener Haufenvarianten, berät bei der Material- und Standortwahl und gibt Tipps für die passende und optisch ansprechende Bepflanzung. Liebevolle Illustrationen und farbige Abbildungen motivieren, wilde Ecken anzulegen. Tierporträts helfen, die Lebensweisen der Wildtiere zu verstehen und auf ihre Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen.
Das Buch zeigt: Wenn aus Gartenabfällen schützende Haufen für unsere heimischen Tierarten entstehen, zieht im Garten reichlich neues Leben ein. Und weil ohne Ordnungswahn das Ökosystem gut funktioniert, ist das grüne Paradies noch dazu sehr pflegeleicht.
pala-verlag 2019, 192 Seiten, € 19,90
ISBN: 978-3-89566-389-5 |