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»Vom Kolonialkrieg in Deutsch-Ostafrika zur Kolonialbewegung in Freiburg«
Buchvorstellung am Mittwoch, 3. Juli 2019, 19.30 Uhr
im Kommunales Kino Freiburg, Urachstraße 40, Freiburg
Mitwirkende: Autor Heiko Wegmann (Gründer Projekt »freiburg-postkolonial«),
Dr. Marie Muschalek (Historisches Seminar, Uni Freiburg)

Der Kolonialismus hinterlässt in der Freiburger Stadtgeschichte tiefe Spuren: Heiko Wegmann beschreibt am Beispiel des Freiburger Kolonialoffiziers Max Knecht (1874–1954), wie Kolonialerfahrungen in Übersee und Kolonialbewegungen in der Heimat miteinander verknüpft sind. Er untersucht Knechts Erfahrungen im Maji-Maji-Krieg, heutiges Tansania, und die Praxis ‚indirekter Herrschaft‘ in Ruanda. Im zweiten Teil der Studie geht es um Netzwerke in der Zeit zwischen den Weltkriegen, die unter Knechts Führung die Kolonialideologie in der lokalen Gesellschaft verankerten.

Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei.

Buch:Heiko Wegmann "Vom Kolonialkrieg in Deutsch-Ostafrika zur Kolonialbewegung in Freiburg"
Der Offizier und badische Veteranenführer Max Knecht (1874–1954)
Reihe ALLTAG UND PROVINZ
herausgegeben vom Arbeitskreis Regionalgeschichte Freiburg e.V, Band 16
Rombach Verlag 2019, 580 Seien, € 34,– (D)
ISBN 978-3-7930- 9943-7

Mehr zum Buch:
Wie waren Kolonialerfahrungen in Übersee und lokale Kolonialbewegungen in der Heimat miteinander verknüpft? Diese immer noch kaum erforschte Frage untersucht der Autor auf innovative Weise am Beispiel von Max Knecht. Der erste Teil behandelt die Erfahrungen Knechts als deutscher Kolonialoffizier im Maji-Maji-Krieg (1905/06) im heutigen Tansania und seine Praxis »indirekter Herrschaft« in Ruanda (1907). Dazu greift er auf bislang unzugängliche Quellenbestände zurück. Im zweiten Teil geht es um die Netzwerke der Kolonialbewegung in Freiburg i. Br. in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Unter der Führung Knechts verankerte sie die Kolonialideologie in der lokalen Gesellschaft. Ihr Höhepunkt war die Reichskolonialtagung 1935 in Freiburg.
Die Studie gibt tiefe Einblicke in koloniale wie militärische Denk- und Handlungsweisen. Sie macht auch deutlich, wie tief die lange vernachlässigte Kolonialgeschichte in die Lokalgeschichte deutscher Städte eingeschrieben ist. Schließlich zeigt sie, wie sich der Kommunalpolitiker, badische Landesführer des Reichskriegerbundes und SS-Ehrenführer Knecht als Vertreter älterer bürgerlich-nationaler Eliten zum neuen NS-Staat stellte.
 
Eintrag vom: 26.06.2019  




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