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Zwischen Traum und Wirklichkeit
Ausstellung im Museum Natur und Mensch zeigt ab Samstag, 8. Juni, ein vielfältiges Bild der Südsee

Sonne, palmengesäumte Strände und azurblaues Meer – die Südsee als Paradies: Reiseberichte europäischer Entdecker und Weltenbummler sowie Gemälde bekannter Künstler prägen bis heute diese Vorstellung. Ein Klischee? Mit der Ausstellung „Südsee – Traum und Wirklichkeit“ beleuchtet das Museum Natur und Mensch ab Samstag, 8. Juni, das Leben der Menschen Ozeaniens und das fragile Ökosystem der Region. Die interdisziplinäre Schau läuft bis Sonntag, 2. Februar 2020, und wird von der Baden-Württemberg Stiftung gefördert.

Wie erleben die Bewohnerinnen und Bewohner selbst ihre Inselwelt und die Auswirkungen von Kolonialismus und Globalisierung? Die Ausstellung vermittelt ein vielfältiges Bild: Ethnologische Objekte geben Einblicke in die komplexe Geschichte und Kulturen der Region. Sie erzählen von Riten und Glaubensvorstellungen, von der Bedeutung der Seefahrt und des Fischfangs – und wie die Traditionen in der heutigen Zeit fortbestehen. Ein Großteil dieser Exponate kam nach Freiburg, als einige der Inseln deutsche Kolonien waren. Sammlerbiografien und historische Fotografien verdeutlichen die ungleichen Machtverhältnisse dieser Zeit, die sich bis heute auf die Gesellschaft auswirken.

Naturkundliche Exponate veranschaulichen, wie die pazifischen Inseln durch Vulkanismus entstanden sind. Ebenso dokumentieren sie global verursachte Umweltschäden. Der Klimawandel, die Vermüllung der Meere oder das Korallensterben sind in der Südsee von hoher Brisanz. Durch die Erderwärmung steigt der Meeresspiegel stetig und bedroht die Lebensgrundlage der Menschen: Überflutete Inseln, versalzte Süßwasserreservoirs und leere Fischgründe sind die Folgen.

Ein umfangreiches Begleitprogramm lädt Besucherinnen und Besucher jeden Alters ein, die kulturelle Vielfalt der Südsee zu entdecken und sich mit aktuellen ökologischen Fragen zu beschäftigen. Die Angebote reichen von Mythen und Tänzen aus der Südsee bis hin zu Themenführungen zur Kokosnuss oder zum Meeresmüll. Auch Filmfans kommen auf ihre Kosten: Das Kommunale Kino zeigt verschiedene Art House- und Kinderfilme mit Bezug zur Ausstellung. Im Planetarium ist die eigens konzipierte Show „Sterne über der Südsee“ zu sehen.

Außerdem ruft das Museum auf seiner Facebook-Seite zur Aktion „Plastikfasten“ auf. Wer mag, kann seine Ideen und persönlichen Strategien zur Plastikmüllvermeidung von 1. bis 31. August teilen. Teilnehmende profitieren nicht nur vom Austausch mit anderen, sondern können auch tolle Preise gewinnen, zum Beispiel einen Museums-Pass-Musées oder Jahrestickets für die Städtischen Museen Freiburg. Weitere Infos gibt es unter www.freiburg.de/suedsee.

Der überwiegende Teil der Ausstellungsobjekte stammt aus der Ozeanien-Sammlung des Museums Natur und Mensch. Sie wird als Teilbereich der Ethnologischen Sammlung seit 2017 aufgearbeitet, erschlossen und digitalisiert. Konzipiert haben die Ausstellung Nicole Landmann-Burghart und Leah Houy gemeinsam mit Museumsdirektorin Silke Stoll. Kooperationspartner sind die Badenova, die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg, das städtische Umweltschutzamt, das Planetarium und das Kommunale Kino.

Das Museum Natur und Mensch, Gerberau 32, ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Unter 18 Jahren und mit Museums-PassMusées ist der Eintritt frei. Beratung und Buchung von Führungen sind unter Tel. 0761 / 201-2501 möglich. Weitere Infos gibt es online ...
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Eintrag vom: 07.06.2019  




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