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Theatertipp: THE WAVES von Noé Soulier
Tanz
Freitag, 10. Mai 2019 // Freiburger Theater, Kleines Haus // 20.00 Uhr
THE WAVES
Koproduktion Theater Freiburg // Fokus Frankreich
19.15 Uhr Embodied Introduction mit Noé Soulier in der Kammerbühne
Künstlergespräch im Anschluss an die Vorstellung in der Passage 46

Kontinuität kann man bei Noé Soulier groß schreiben. Seine jüngste Kreation untersucht verschiedenste Wege, wie Gesten andere Bewegungen suggerieren können und verfolgt eine langjährige Recherche, die bereits in älteren Arbeiten ihren Wurzeln hat. Zusammen mit sechs Tänzer_innen wird in THE WAVES untersucht, wie sich eine Bewegung auf eine andere beziehen kann: Symbole, Andeutungen, Vorschläge, Schemen, Skizzen, Kommentare, Erklärungen, experimentelle Korrespondenzen. Die Gesten, an denen Choreograf und Gruppe arbeiten, sind bewusst immer unvollständig. Noé Soulier zufolge kann nur so ein plötzlicher Richtungswechsel, ein verschobener Blick des Performers, die Bemühung den Impuls des vorangegangenen Moments umzulenken, oder die eigene Balance aufrechtzuerhalten, eine physische oder psychologische Erinnerung in den Körpern der Zuschauenden hervorrufen.

Ungewöhnlich ist der kompositorische Aufbau der Arbeit, der sie Abend für Abend neu zusammensetzt. Improvisation mit festgelegtem Bewegungsmaterial und vereinfachten Regeln ermöglichen den Tänzer_innen, Entscheidungen von einem Moment zum anderen in Echtzeit zu treffen: Plötzlich schließen sie sich der Choreografie eines_r anderen Tänzers_in an, veranlassen einen Kanon, setzen einen Kontrapunkt zum Bewegungsmaterial, unterbrechen die bereits existierende Bewegungsphrase oder organisieren sie neu, halten an oder ändern ihre Richtung. Die Bewegungskomposition wird so von innen anstatt von außen choreografiert. Da alle Bewegungsabläufe definiert sind, sind die vielfachen Entscheidungen der Tänzer_innen für die Zuschauenden ersichtlich, die so ihren Blick auf den Nachvollzug dieser organischen Komplexität lenken können.

Mit freundlicher Unterstützung des Institut français und des französischen Ministeriums für Kultur / DGCA.

Choreografie Noé Soulier Musik Tom de Cock, Gerrit Nulens, Noé Soulier
Mit Yumiko Funaya, Anna Massoni, Stephanie Amurao, Nans Pierson, Meleat Fredrikson, Lucas Bassereau
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Eintrag vom: 07.05.2019  




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