Restaurierung von Archivbeständen kommt weiter voran
Wertvolle "Fördergeschenke" in Höhe von 225.000 Euro für den Erhalt des schriftlichen Kulturerbes erhielt das Stadtarchiv und informierte darüber den Kulturausschuss unter Leitung von Bürgermeister Dr. Albert Käuflein in seiner Dezembersitzung.
Restaurierung und präventive Maßnahmen
Die Anstrengungen des Archivs richten sich neben der Restaurierung bereits geschädigter Stücke auch auf präventive Maßnahmen, um Schlimmeres zu verhüten. Voraussetzung seien, so Käuflein, im Wettlauf mit der Zeit die vom Gemeinderat seit mehr als zehn Jahren bewilligten Haushaltsgelder als notwendiger Eigenanteil, um überhaupt Fördermittel bekommen zu können.
Die aktuellen Förderungen im Einzelnen
Aktuell gab es nun von der Koordinierungsstelle des Bundes für die Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes in Berlin (KEK) 25.000 Euro für die Entsäuerung von Akten, die wegen veränderter Produktionsbedingungen bei der Herstellung von Papier ab dem Jahr 1850 vergilben und zu zerfallen drohen. Bearbeitet werden weiterhin Bestände aus der Hauptregistratur, die zu den am meisten genutzten und für historische Fragestellungen zu den wichtigsten zählen. Zusätzliche 25.000 Euro stellte die KEK zu Verfügung, um ältere Archivkartons als Verpackungen für knapp zwei Regalkilometer Schriftgut zu ersetzen. Die alten hatten im Lauf der Jahre die so genannte Pufferung verloren, waren also nicht mehr säurefrei.
Ein noch größeres Präsent ist der Förderbescheid der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der das Stadtarchiv am 21. Dezember erreichte. Es bekommt zur Digitalisierung wichtiger Amtsbücher 175.000 Euro, was Käuflein und Archivchef Dr. Ernst Otto Bräunche als "großen Erfolg" werteten. Die Digitalisierung von Archivalien ist ein wichtiger Beitrag zur Bestandserhaltung, da die Originale nur noch in Ausnahmefällen das klimatisierte Magazin verlassen. Damit stehen die Chancen gut, das gefährdete Archivgut mittel- bis langfristig komplett zu retten.
Fortschritte im Jahr 2018
Außerdem wurden 2018 wieder 1.500 Pläne aus historischen Bauakten restauriert. Insgesamt sind es bereits 9.000, so dass bis Projektende 2024 alle 15.000 Pläne gerettet werden können. An der Finanzierung beteiligt sind auch Gewerbetreibende mit Patenschaften von jeweils 3.000 Euro. Zudem wurden mehrere hundert Amtsbücher von Schimmel befreit sowie 106 Durlacher Urkunden gereinigt, restauriert und digitalisiert und mit passgenauen Verpackungen ausgestattet.
Das Stadtarchiv ist so nicht zuletzt auch mit den Fördermitteln der KEK ein gutes Stück weiter gekommen bei dem Bemühen, gefährdetes Archivgut zu erhalten. Angesichts des Umfangs säurehaltigen Papiers in den Akten seit den 1840er Jahren sind weitere Anstrengungen erforderlich. |