Gespräche von Gottfried Benn
Mit einer Einführung von Horst Krüger
Mit: Ernst Ginsberg, Paul Hoffmann und Kurt Ebbinghaus
Regie: Gert Westphal
(Produktion: SWF 1956)
"Der Ruhm hat keine weißen Flügel, sagt Balzac; aber wenn man wie ich die letzten fünfzehn Jahre lang von den Nazis als Schwein, von den Kommunisten als Trottel, von den Demokraten als geistig Prostituierter, von den Emigranten als Renegat, von den Religiösen als pathologischer Nihilist öffentlich bezeichnet wird, ist man nicht so scharf darauf, wieder in diese Öffentlichkeit einzudringen."
Unter diesem Eindruck schrieb Gottfried Benn 1948 den als "Gespräche" ausgewiesenen Text "Drei alte Männer", der 1949 für das Hörspiel erstmalig in gekürzter Version inszeniert wurde. Die textlich kaum gekürzte Version des SWF von 1956 entstand anlässlich des Todes von Benn, mit dem Vorwort des Schriftstellers Horst Krüger. Benn war da populär und galt als bedeutendster zeitgenössischer Dichter deutscher Sprache.
Worum geht es? Um drei Herren, die bei Tabak und Alkohol nihilistisch wie sprachmächtig über Sinn und Relevanz des Lebens monologisieren, Vergangenheit und Gegenwart illusionslos dechiffrieren, jeder religiösen Erlösung widerstehen und sich vital dem Augenblick des Lebensgenusses und der Kunst hingeben.
Sonntag, 09.09.2018, 18:20 Uhr 60`00 Min., SWR2 Hörspiel am Sonntag |
