Hörspiel nach der Rede des Verteidigers Paul Levi
Mit: Wolfram Koch
Funkeinrichtung: Norbert Schaeffer
Musik: Jannik Giger
Regie: Claude Pierre Salmony
(Produktion: SWR 2015)
Das Plädoyer des Verteidigers Paul Levi im sogenannten "Jorns-Prozess" von 1929 machte die Schäbigkeit der politischen Morde an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht am 15. Januar 1919 und ihre Vertuschung durch die Justiz offenkundig. In der Zeitschrift "Das Tage-Buch" war 1928 der Artikel "Kollege Jorns" erschienen, der auf die juristische Inkompetenz von Paul Jorns zielte, der als Kriegsgerichtsrat die Ermittlungen gegen die Mörder von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht geleitet hatte. Daraufhin stellte Reichsanwalt Jorns Strafantrag wegen Beleidigung und übler Nachrede. Der Anwalt und Reichstagsabgeordnete Paul Levi, der Rosa Luxemburg bereits in verschiedenen Gerichtsverfahren verteidigt hatte, übernahm die Verteidigung des angeklagten verantwortlichen Redakteurs Bornstein. Der sogenannte "Jorns-Prozess" war die letzte Möglichkeit, die gezielten Schlampereien und Vertuschungen des ermittelnden Juristen Jorns zur Sprache zu bringen und ihn zur Rechenschaft zu ziehen.
"... glänzende rhetorische Attacken und eine Beweisführung gegen die marode und einäugige Justiz, die noch im Rückblick das Schaudern lehrt." (Christian Hörburger, Medienkorrespondenz)
Sonntag, 27.05.2018, 18:20 Uhr, SWR2 Hörspiel am Sonntag |