Ein Stimmengewirr in Friedhofsszenerie
Hörspiel von Heinz von Cramer
Mit: Matthias Haase, Horst Bollmann, Margit Carls u. a.
Musikcollage und Regie: Heinz von Cramer
(Produktion: HR 1995)
Ausgangspunkte dieser Collage, die Texte aus dem 18. Jahrhundert bis zur Nachkriegsmoderne des 20. Jahrhunderts in ein eigenständiges Stück überführt, sind 214 Epitaphen. Auf ihnen porträtieren sich die Toten des Friedhofs von Spoon River, eine fiktive amerikanische Kleinstadt am Ende des 19. Jahrhunderts. Hier gelten nur die Werte Geld und Macht; Neid, Hass und Streit beherrschen das Dorf.
"Ich habe versucht, Teile dieser Dichtung in den Mittelpunkt einer größeren literarischen Komposition zu stellen. Auf dem imaginären Friedhof spielen sich im Verlaufe einer Nacht mehrere Geschichten ab. Einmal ist es die Begegnung zwischen einem jungen und einem alten Mann, die einem Roman von Herman Melville entstammt. Dann eine Leichenräuber-Episode nach Robert Louis Stevenson und schließlich eine Gruselgeschichte von Ambrose Bierce. Eingeleitet wird das Ganze durch Gedanken von Mark Twain und Laurence Sterne. Den Abschluss der Collage bilden Texte von Alan Ginsberg, um das Nachtstück mit Toten gleichsam aus der Vergangenheit in unsere Zeit herüberzuholen." (Heinz von Cramer)
Sonntag, 29.04.2018, 18:20 Uhr, SWR2 Hörspiel am Sonntag |