Kriminalroman
Der erste Fall des extrem stoischen Lebensmittelkontrolleurs aus dem Bayerischen Wald. Ein scharfer Ermittler, der eigentlich keiner ist.
Aufgehängt wie eine Sauhälfte, den Fleischerhaken durchs Hinterbein getrieben, wie man es halt so macht, baumelt ein nackte Hund in der Kälte. Tiefgefroren.
Fellinger ist ein kerniger Typ: Grantelig und geradeaus. So, wie die Leute eben sind. Dort, wo er lebt. In einer Kleinstadt im Bayerischen Wald. Fellinger wollte immer Polizist werden. Hat nicht geklappt. Sein Knie. Und überhaupt. Jetzt ist er Lebensmittelkontrolleur. Eines Tages beschwert sich ein anonymer Anrufer über das chinesische Restaurant im Bezirk. Vor Ort stellt Fellinger fest, dass die schwarze Soße eklig, aber unbedenklich ist. Ganz anders sieht es da im Kühlhaus aus. Dort hängt ein toter Hund am Haken. Heikel wird die Sache, als sich herausstellt, dass die Halterin verschwunden ist. Fellinger fängt an zu ermitteln und hört nicht mehr auf!
„Ich mag ihn ja selber nicht. Rein vom Ansehen und von der Sympathie her rangiere ich damit noch hinter der Politesse und dem Pharmareferent. Unmittelbar vor dem FIFA-Präsident, wenn man es auf den Punkt bringen möchte. Wahrscheinlich ist den Leuten, die ich aufsuche, sogar der Gerichtsvollzieher lieber. Der klebt allenfalls mal einen Kuckuck. Das lässt einem Spielraum, man kann existentiell noch weiter wursteln. Ich hingegen, ich mache die Bude dicht, wenn sich der vorgefundene Zustand nicht mit den Bestimmungen vereinbaren lässt…. Nein, ich mag ihn nicht, den Beruf. Und ja, im Dienst bin ich ein Korinthenkacker.“
Oliver Kern, 1968 in Esslingen am Neckar geboren, wuchs in der beschaulichen Idylle des Bayerischen Waldes auf. Er liebt gutes Essen, hält sich bei schwarzer Soße aber zurück. Kern lebt mit seiner Familie in der Region Stuttgart.
Verlag Heyne 2018, 304 Seiten, EUR 9,99 [D], 10,30 [A] / SFr 13,90
ISBN: 978-3-453-43869-9 |