Erdschollen vom Amazonasgebiet
Die Künstlerin Betty Beier dokumentiert mit ihren Erdschollen die Zerstörung von Landschaften durch konservierte Bodenabdrücke und macht dadurch ein Stück Umweltpolitik sichtbar. Ihre Ausstellung »Erdschollen – Spurensicherung einer Zerstörung im Amazonasgebiet« wird vom 23. April bis 6. Juli 2018 in der Katholischen Akademie Freiburg zu sehen sein. Die Vernissage zur Ausstellung findet am Freitag, den 20. April um 20.00 Uhr statt und wird von Hanna Lehmann (ehem. Studienleiterin für Kunst und Nachhaltigkeit) eingeführt und vom lateinamerikanischen Chor Freiburg umrahmt. Der Eintritt ist frei
Der Belo Monte-Staudamm im Amazonasgebiet Brasiliens ist ein Prestige-Projekt, das unermessliche Folgen sowohl für das Land als auch die Bevölkerung hat: Riesige Flächen Regenwald wurden dafür zerstört, Dörfer wurden umgesiedelt und wertvolles Ackerland ging verloren. Unzählige Menschen verloren ihre Heimat und ihre Lebensgrundlage. Der Fluss Xingu wurde derart aufgestaut, dass die Flussschleifen deutlich an Wasser verloren und so besonders die indigene Bevölkerung den lebensnotwendigen Wasserzugang zu verlieren droht.
Die Künstlerin Betty Beier war in der Zeit der Inbetriebnahme des Staudamms mehrmals vor Ort, konnte die fatalen Veränderungen hautnah miterleben und gibt nun mit ihrer Kunst – den »Erdschollen« – Zeugnis dieser Eingriffe in die Natur und die Lebensbedingungen der Menschen. Sie dokumentiert mit ihrer Kunst einerseits den Verlust der Böden und, damit einhergehend, die verheerenden Folgen für all diejenigen, die davon betroffen sind. Zugleich kreiert sie ganz besondere, dreidimensionale Objekte, die eine eigene Ästhetik ausstrahlen und dabei doch nie ihre politische Tragweite verlieren. |