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Theatertipp: KRIEG
von Rainald Goetz
Premiere am Freitag, 13. April 2018, Theater Freiburg, Kleines Haus, 20.00 Uhr
19.15 Uhr Einführung

Rainald Goetz ist nicht nur einer der genialsten Sprachkünstler der deutschen Literaturlandschaft, er ist außerdem noch Doppel-Doktor in Geschichte und Medizin, Büchnerpreisträger 2015, leidenschaftlicher Kulturbetriebshasser, überzeugter Fahrradfahrer und Biertrinker sowie Thomas-Bernhard-Verehrer. Vor allem aber ist Goetz ein brillanter Chronist unserer Gegenwart. Ein „Immermitschreiber“ also, der nach seinen Anfängen als Literaturanarchist und Protagonist der Popliteratur heute längst als Klassiker gilt.

Sein dreiteiliges Theaterstück KRIEG ist, wie es ein Kritiker einmal treffend beschrieb, ein Sprengsatz an allem, was in unserem Staat heilig und teuer ist. Gleichzeitig ist KRIEG auch einer der letzten relevanten Texte vor der Wende. Im ersten Teil noch ein rein verbaler Bürgerkrieg zwischen den „mündigen Bürgern“, den Alt-68ern, den Stockhausens, Heideggers und Stammheimern, verengt Goetz im zweiten dann das Thema Krieg auf das heimische Wohnzimmer und zeigt die Familie als Schlachtfeld: Ein tyrannischer Künstler traktiert Frau und Tochter körperlich und wortgewaltig, wie es Thomas Bernhard nicht brillanter hätte schreiben können. Im letzten Teil – KOLIK – mündet KRIEG dann in einen einzigen, großen Monolog. Goetz liquidiert darin sprachgewaltig nach „Welt“ und „Familie“ in letzter Konsequenz das „Ich“ in einem furiosen Traktat.

Daniel Foerster, Jahrgang 1986, studierte bis 2015 Regie an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg und war vergangene Spielzeit Mitglied im REGIEstudio am Schauspiel Frankfurt. Mit seiner Inszenierung BORKMAN nach Henrik Ibsen wurde er 2014 zum Körber Studio Junge Regie und mit seiner Version von Strindbergs FRÄULEIN JULIE zum Festival „Radikal jung“ nach München eingeladen.

Regie Daniel Foerster Bühne und Kostüme Lydia Huller, Robert Sievert Dramaturgie Anna Gojer, Michael Billenkamp
Mit Thieß Brammer, Martin Hohner, Henry Meyer, Stefanie Mrachacz, Anja Schweitzer, Rosa Thormeyer

Weitere Termine:
Di, 17.04.2018 / 20.00 Uhr / Kleines Haus
Mi, 25.04.2018 / 20.00 Uhr / Kleines Haus
So, 29.04.2018 / 19.00 Uhr / Kleines Haus
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Eintrag vom: 02.04.2018  




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