Einzelausstellung
im Mishkan Museum of Art, Ein Harod (Israel)
Ab dem 24. März 2018 zeigt das Mishkan Museum of Art in Ein Harod (Israel) eine Ausstellung mit Werken von Olaf Metzel (* 1952 in Berlin) in Israel. Der Künstler entwickelte dafür neue Arbeiten, die in enger Beziehung zur viel bewunderten Architektur und Atmosphäre des Museumsbaus von Samuel Bickels gesetzt werden. Nach einer vorbereitenden Reise an den Ausstellungsort entschied sich Metzel zu thematischen Bezügen auf Hannah Arendt, Susan Sontag und dem Bauhaus-Ensemble entlang des Rothschild Boulevards in Tel Aviv. In der Ausstellung werden diese neuen Arbeiten von Hauptwerken aus den letzten Jahren ergänzt. Dadurch erlaubt die erste Einzelausstellung von Olaf Metzel in Israel einen vielschichtigen
Überblick über sein Schaffen.
In Metzels Biografie gibt es durchaus persönliche Prägungen durch die jüdische Kultur. Der Künstler sagt über seine Verbindung zu Israel und seiner Empfindung beim Betreten des Museums im geschichtsträchtigen Kibbutz Ein Harod: „… das Museum mit seiner Atmosphäre, dieser Ort, diese Art Kultur – all das verstehe ich sofort, als ob ich es schon lange kennen würde, obwohl ich gerade erst angekommen war.“
Metzel zählt zu den wichtigsten deutschen Bildhauern der Gegenwart. Sein vielgestaltiges Schaffen umfasst bedeutende Großskulpturen im öffentlichen Raum und skulpturale Denkstücke in kleinem Format, kraftvolle Zeichnungen und Reliefs aus Siebdrucken auf zerformtem, dünnem Blech, Porträtköpfe und installative Interventionen. Das Neuartige an Metzels Schaffen kann als „performative Skulptur“
bezeichnet werden. Immer nehmen Metzels Arbeiten nicht nur Bezug zum physikalischen und architektonischen Umraum auf, sondern auch zum sozialen, urbanen, gesellschaftlichen und diskursiven Raum. Mit ihrem intensiven Appell an den Betrachter aktivieren die Arbeiten diese Vorstellungsräume aus sich heraus. Bei Metzel ist Produktion Provokation, also Hervorrufen von Bewusstsein über die Art von Raum, in dem sich der Betrachter befindet. Für den Bildhauer ist die offene Diskussion und die Infragestellung des angeblich Selbstverständlichen der natürliche Lebensraum zeitgenössischer Kunst.
Werke des documenta-Teilnehmers sind seit den frühen 1980er Jahren in großen Einzel- und Gruppenausstellungen in Deutschland, Europa sowie den USA gezeigt und von bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen erworben worden. Er gehört zu den wenigen, deren Arbeiten ebenso bei Kunstexperten wie beim breiten Publikum Resonanz und Bewunderung finden. Mit seiner künstlerischen Biografie und als ungewöhnlich erfolgreicher Hochschullehrer ist Olaf Metzel heute eine der einfluss- und folgenreichsten Künstlerpersönlichkeiten in Deutschland.
Kuratiert wird die Ausstellung von der renommierten israelischen Kuratorin und Architekturtheoretikerin Galia Bar Or sowie dem Professor für Kunstgeschichte und Museumsdirektor Matthias Winzen. Zu sehen ist die Werkschau bis zum 14. Juli diesen Jahres.
zum Bild oben:
Olaf Metzel: Susan Sontag (Detail), 2017, Aluminium, Edelstahl, Digitaldruck 250 x 145 x 35 cm, Foto: Florian Huth (c) Olaf Metzel / VG Bild-Kunst, Bonn 2018 |