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Hörspieltipp: Der Ruf
Hörspiel von Hermann Kasack
Mit: Ernst Busch, Ernst Bringolf, Emilia Unda, Erika Dannhoff, Walter Fried u. a.
Musik: Karl Knauer
Regie: Edlef Köppen
(Produktion: Berliner Funkstunde 1932)

Als neues Medium bemühte sich der Rundfunk in der Weimarer Republik aktuelle Themen in fiktionaler Gestalt und mit formal neuen Mitteln aufzugreifen. Anfang der 30er-Jahre: Die junge Demokratie ist von den Folgen der Weltwirtschaftskrise erschüttert, Millionen von Menschen sind arbeitslos. Die Hauptfigur Martin Keller wird aus seinem Betrieb entlassen. Die Arbeitslosigkeit versperrt ihm jede Zukunftsperspektive. Immer mehr verliert er sich in Hoffnungslosigkeit und Depression, verfällt der Trunk- und Spielsucht. Martin sieht sich mit den Lösungsmodellen der damaligen Parteien von extrem rechts bis extrem links konfrontiert. Am Ende vernimmt er den "Ruf", dass die Arbeitslosigkeit nur durch gesellschaftliche Veränderung beendet werden könne. Er zettelt einen Aufstand an.
Das Hörspiel wurde als eine der letzten Produktionen vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Dezember 1932 ausgestrahlt und in veränderter Fassung im März 1933 wiederholt: Aus dem Rufer, der die Arbeit verspricht, wurde dann plötzlich und mit dem Autor nicht abgesprochen: Adolf Hitler.

Donnerstag, 23.11.2017, 22:03 Uhr, SWR2 Hörspiel-Studio
 
Eintrag vom: 18.11.2017  




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