Einstimmig wählte der Gemeinderat am Dienstag (25.7.) die promovierte Biologin Silke Stoll zur neuen Leiterin des Museums Natur und Mensch. Sie tritt zum nächstmöglichen Zeitpunkt, spätestens am 1. Januar 2018 die Nachfolge von Caroline Hilti an. Diese hatte das Haus seit 2012 geleitet und die Stadtverwaltung Ende Februar dieses Jahres auf eigenen Wunsch verlassen. Seitdem leiteten Tilmann von Stockhausen, Direktor der Städtischen Museen Freiburg, und Tina Brüderlin, Leiterin der Ethnologischen Sammlung des Museums, das Museum kommissarisch. Für die Neubesetzung der Stelle wurde eine gemeinderätliche Auswahlkommission eingerichtet.
Silke Stoll, Jahrgang 1971, stammt aus dem sächsischen Dohna. Von 1992 bis 1998 studierte sie Biologie in Potsdam und Jena und verbrachte dabei auch ein Semester an der Universidad Nacional de Rio Cuarto im argentinischen Cordoba. Anschließend war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Münster tätig, wo sie 2003 ihre Promotion abschloss. Es folgten Stationen als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Universitätsklinikum Münster sowie im Naturkundemuseum Reutlingen.
Seit 2008 ist Silke Stoll Abteilungsleiterin für Sammlungen und Ausstellungen am Aquazoo Löbbecke Museum in Düsseldorf. Das Haus verfolgt mit der Kombination aus Naturkundemuseum und Zoologischem Garten ein bundesweit einzigartiges Konzept. Stoll plant die Dauer- und Sonderausstellungen, betreut die Sammlungen, das Archiv und die Bibliothek.
Die Biologin ist seit 2014 Sprecherin der Fachgruppe Naturwissenschaftliche Museen im Deutschen Museumsbund.
Zuvor übte sie diese Funktion zwei Jahre stellvertretend aus. Bereits seit neun Jahren wirkt sie dort in verschiedenen Arbeitsgemeinschaften mit. In diesem Rahmen ist sie auch Mitherausgeberin der Fachgruppenzeitschrift „Natur im Museum“. Die neue Museumsleiterin ist fachlich vielseitig interessiert: Stoll betreut die Arbeitskreise Entomologie und Paläontologie / Mineralogie, sie ist Schriftführerin des jährlich erscheinenden Magazins „Entomologie heute“ und organisiert den Westdeutschen Entomologentag mit. Daneben hat sie zahlreiche Aufsätze und Fachbeiträge in diversen Bänden und Magazinen publiziert. Ein Schwerpunkt lag dabei zuletzt auf der Provenienzforschung, die sich mit der Objekt- und Herkunftsgeschichte von Kulturgütern und damit auch von naturkundlichen und ethnologischen Objekten befasst. |