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Ausstellungstipp: Hinschauen, wo es weh tut
Das Museum für Neue Kunst zeigt Fotos, Videos und Installationen zum Thema Tod

Kooperation mit dem Museum Natur und Mensch und zahlreichen Partnern in der Stadt

Keiner weiß, wie es ist, tot zu sein. Aber das Wissen um unsere Endlichkeit macht uns Angst. Mit der Ausstellung „Gutes Sterben – Falscher Tod“ zeigt das Museum für Neue Kunst ab Samstag, 27. Mai, künstlerische Positionen, die sich mit dem Tod und dem Sterben auseinandersetzen: Kunstwerke, die uns nicht kalt lassen. Die Schau läuft bis Sonntag, 24. September.

Zu sehen sind Fotografien, Videoarbeiten, Grafiken, Gemälde und Installationen von 25 internationalen Künstlerinnen und Künstlern. Die Entstehungszeit der Arbeiten reicht von den 70er Jahren bis in die Gegenwart. Manche Werke sprechen vom Ekel vor dem Tod, andere zeugen von einer gewissen Faszination am Sterben.

Die makabre Ästhetik von Via Lewandowskys Entwurf einer Selbsttötungsmaschine und Damien Hirsts geschmackloses Selfie aus dem Leichenschauhaus polarisieren. Ob wir wollen oder nicht, die Arbeiten zwingen uns zu einer Reaktion. Auch Wunschträume von Unsterblichkeit nehmen die Künstlerinnen und Künstler in den Fokus: In ihrer Fotoreihe unzugänglicher Orte in den USA zeigt Taryn Simon eine „Kryptostation“, die Körper qua Tiefkühlung vor dem Verfall bewahren soll. Marcel Mieth verlängert in einer Bilderserie die eigene Lebenslinie – durch einen Schnitt in seine Hand.

Den aufwühlenden Bildern vom Tod setzt die Ausstellung einen kontemplativ gestalteten Musikraum entgegen. Die Klänge transportieren die mit Tod und Sterben verbundenen Gefühle unmittelbar und intensiv: Trauer und Angst, Sehnsucht und Faszination, Wut und Verachtung.

„Gutes Sterben – Falscher Tod“ wurde kuratiert von Leonhard Emmerling, Catherine Garet, Christine Litz und Finn-Niclas Schütt. Kurator des Musikprogramms ist Bernd Kammerer. Das Museum für Neue Kunst kooperiert bei der Ausstellung mit dem Museum Natur und Mensch, das vom 27. Mai 2017 bis zum 21. Januar 2018 die Schau „Todsicher? Letzte Reise ungewiss“ zeigt. Auch im Augustinermuseum, im Archäologischen Museum Colombischlössle und im Museum für Stadtgeschichte sind entsprechende Ausstellungsstücke gekennzeichnet. Dass alle fünf Häuser ein Thema gemeinsam aufgreifen, ist in der Geschichte der Städtischen Museen Freiburg ein echtes Novum.

Ein umfangreiches Programm mit zahlreichen Partnern in der Stadt begleitet die Ausstellungen. Beteiligt sind unter anderem das Waldhaus, Freiburger Bestattungsinstitute, der Kunstverein Freiburg und das Tibet Kailash Haus. Informationen gibt es unter Tel. 0761 / 201-2501 oder per Mailanfrage an museumspaedagogik@stadt.freiburg.de.

Das Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Das Ticket für die Sonder- und Dauerausstellung gilt als Tageskarte für alle Häuser der Städtischen Museen Freiburg und kostet 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Unter 18 Jahren, für Mitglieder des Fördervereins Museum für Neue Kunst und mit MuseumsPass-Musées ist der Eintritt frei.

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
AES+F, Hippolyte Bayard, Stan Brakhage, Gregor Bischoff, AA Bronson, Sarah Charlesworth, Simon Dybbroe-Møller / Jacob Dahl Jürgensen, Valérie Favre, Robert Gober, Damien Hirst, On Kawara, Holger Keifel, Erik Levine, Via Lewandowsky, Kris Martin, Marcel Mieth, Linda Montano, Adrian Paci, Chloe Piene, Julia Charlotte Richter, Sam Samore, Taryn Simon, Adrian Schoormans, Yang Zhenzhong.
 
Eintrag vom: 29.05.2017  




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