Neue Studie bekräftigt Forderung
Schärfere CO2-Grenzwerte für Neuwagen ab 2025 sind möglich mit geringen Kosten für Autoindustrie
Der NABU sieht sich aufgrund einer aktuellen Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT) in seiner Forderung bestätigt, schnellstmöglich schärfere Verbrauchsgrenzwerte für Pkw auf den Weg zu bringen. Laut der Analyse sind die derzeit in Brüssel für das Jahr 2025 diskutierten CO2-Grenzwerte für Neuwagen nicht nur klimapolitisch nötig, sondern auch technisch möglich und mit geringen Kosten für die Autoindustrie umsetzbar. Die ICCT-Berechnungen zeigen, dass ein CO2-Grenzwert von 70 Gramm pro Kilometer für die gesamte Neufahrzeugflotte bis 2025 mit herkömmlichen Verbrennungs- und Hybridmotoren kosteneffizient erreicht werden kann.
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Der künftige CO2-Grenzwert ist nicht mehr nur der zentrale politische Hebel, um die Effizienz von Verbrennungsmotoren zu steigern. Er dient jetzt auch dem Technologiewechsel und muss umgelegt werden, damit die Automobilindustrie einen klaren und realistischen Fahrplan hin zu einem vollständig dekarbonisierten Verkehrssektor erhält. Der Straßenverkehr wird seinen Beitrag zum Klimaschutz überhaupt nur dann leisten, wenn die EU-Kommission bereits für das Jahr 2025 ein deutliches Signal mit dem Zielwert setzt und sicherstellt, dass der geltende Grenzwert künftig nicht nur im Labor, sondern auch im realen Fahrbetrieb eingehalten wird.“
NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger: „Von schärferen Verbrauchsgrenzwerten profitieren der Klimaschutz und die Verbraucher gleichermaßen, denn effizientere Fahrzeuge werden deutlich weniger Kraftstoff verbrauchen. Die technisch bedingten Mehrkosten am Fahrzeug amortisieren sich für die Kunden durch geringere Tankquittungen innerhalb von etwa drei Jahren.“
Die Studie des ICCT könne nach Auffassung des NABU auch als schallende Ohrfeige für den Verband der deutschen Automobilindustrie VDA gesehen werden, der immer noch das Hohelied des Verbrennungsmotors singe: „ Wer weiter viel Geld in die Optimierung des Verbrennungsmotors steckt, wird am Ende mit dem falschen Produkt dastehen. Andersherum werden vor allem jene Hersteller profitieren, die frühzeitig konsequent auf den Elektroantrieb gesetzt haben, unabhängig davon, ob sie etablierte Hersteller oder Neueinsteiger sind", so Oeliger. |