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Die Stadtbibliothek wird von ihrem Publikum sehr geschätzt
Ergebnisse der Besucherumfrage liegen vor

73 Prozent kommen mehrmals pro Monat – Nutzung für Familie, Freizeit und Hobby überwiegt

Die Freiburg Stadtbibliothek wird von der großen Mehrheit ihres
Publikums sehr geschätzt. So lautet die wichtigste Erkenntnis aus
einer großen Besucherumfrage, die die Stadtbibliothek in diesem
Frühjahr veranstaltet hat. In der Hauptstelle, in der Fahrbibliothek
und den Stadtteilbibliotheken wurden die Besucherinnen und
Besucher ab 14 Jahren nach ihrer Meinung gefragt. Über 1000
Fragebögen kamen ausgefüllt zurück, zum Teil direkt online über den
Rechner vor Ort. Koordiniert und ausgewertet wurde die Umfrage
von der Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen.

Die Fragen bezogen sich unter anderem auf Anlass und Häufigkeit
der Bibliotheksbesuche, die Zufriedenheit mit den Öffnungszeiten,
die Attraktivität der Räume und des Medienangebotes, sowie die
Ansprechbarkeit und Kompetenz des Personals. Möglich waren am
Ende auch Anregungen und Verbesserungsvorschläge.

Jetzt ist die Umfrage ausgewertet – mit erfreulichen Ergebnissen.
Schon die hohe Beteiligung spricht für das Interesse der
Bürgerschaft an ihrer Bibliothek. Grund für den Bibliotheksbesuch
ist für 89 Prozent der Befragten, sich mit Büchern und anderen
Medien zu versorgen. Fast jeder Zweite (49 Prozent) gibt aber auch
an, sich schmökernd umzuschauen und im Bestand zu stöbern. Und
jeder Vierte (25 Prozent) kommt in die Hauptstelle und ins Rieselfeld,
um Angebote vor Ort zu nutzen, z.B. um Zeitung oder Zeitschriften
zu lesen oder Musik zu hören. In die Hauptstelle kommen über 10
Prozent, um das Internet zu nutzen.

Als Grund für die Ausleihe von Medien nennen 92 Prozent der
Befragten Familie, Freizeit und/oder Hobby. Unter dieses Stichwort
fällt auch die reiche Auswahl an Reiseführern, Reiseliteratur, Karten
und Sprachführern. Insgesamt 39 Prozent nutzen die Medien für
Schule, Studium, Aus/Weiterbildung oder Beruf.

Die Atmosphäre in der Stadtbibliothek wird überwiegend als
angenehm (75 Prozent) und lebendig (37 Prozent) wahrgenommen.
Langweilig findet sie praktisch niemand (2 Prozent). Da in einer
Bibliothek sowohl ruhige Ecken zum Lesen und konzentrierten
Arbeiten gefragt sind wie Bereiche, in denen sich Menschen treffen,
in Gruppen arbeiten oder sich miteinander unterhalten können, sind
durchaus mal Konflikte möglich. Manche (13 Prozent) finden sie laut,
andere empfinden sie als ruhig (19 Prozent). In den Kommentaren
wird in der Hauptstelle vereinzelt die schlechte Raumluft bemängelt
und der Wunsch nach mehr Sitzgelegenheiten geäußert. Ein
Befragter fand die Musikbibliothek „vorher schöner“ und den Zugang
zu den CDs „jetzt schlechter“. Ein anderer lobt die Neugestaltung des
Musikgeschosses: „Wunderbar gelungen! Danke!“

In einem Kommentar heißt es zur Atmosphäre: „Ich komme seit gut
50 Jahren in die Stadtbibliothek. Die Erwachsenenabteilung wurde
damals geschützt wie eine Festung. Deshalb ist der Begriff
„lebendig“ heute gerade richtig.“

Insgesamt sind die Besucher mit der Aktualität der Medien
zufrieden, fast 80 Prozent schätzen beispielsweise die Romane als
aktuell oder sehr aktuell ein. Bedarf nach höherer Aktualität wird bei
Sachbüchern, Hörbüchern, Musik, Filme, E-Books und
Konsolenspielen geäußert.

Exzellente Noten gibt es für die Verfügbarkeit der Medien. In der
Hauptstelle finden 80 Prozent sie sehr gut oder gut verfügbar, in den
Stadtteilbibliotheken sind es sogar bis zu 90 Prozent. Eine
Erweiterung des Bestandes wünschen sich einzelne Nutzer bei
Kinderliteratur, Krimis, Filmen, fremdsprachiger Literatur, PCSpielen,
Comics oder Reiseführern.

Sowohl die Kompetenz als auch die Freundlichkeit des Personals
halten 96 Prozent für sehr gut oder gut. Beim Online-Katalog sieht
indes ein Drittel der Befragten Verbesserungsbedarf; so wird die
Suchfunktion als unübersichtlich oder langsam kritisiert. Dagegen
finden sich die meisten Nutzer auf den Seiten der Onleihe sehr gut
bzw. gut zurecht (80 Prozent). Fast die Hälfte der Befragten wünscht
sich aber eine bessere Verfügbarkeit der E-Medien und eine längere
Leihfrist („vier Wochen wären wünschenswert“). Manche Nutzer
sähen gerne englischsprachig E-Books im Bestand.

72 Prozent sind mit dem Internetauftritt der Stadtbibliothek sehr
zufrieden oder zufrieden. Bei ihrer technischen Ausstattung fallen
die Noten indes im Vergleich zur übrigen Bewertung zurückhaltender
aus. Ein Viertel der Befragten hält sie für weniger gut bzw. schlecht.

Den meisten Leser/innen reichen die Öffnungszeiten aus. Fast 80
Prozent bewerten sie in der Hauptstelle mit sehr gut oder gut. In den
Stadtteilen ist die Zufriedenheit teilweise noch höher (Haslach 91,
Rieselfeld 76, Mooswald 60, Fahrbibliothek 89 Prozent). Bei der
Frage nach zusätzlichen Öffnungszeiten wurde vor allem der
Samstagnachmittag genannt, Befürworter fand auch die Frühöffnung
ab 8 Uhr bzw. die Abendöffnung bis 20 Uhr.

Interessant ist auch der Vergleich mit anderen Bibliotheken im
gesamten Regierungsbezirk, der bekanntlich bis Konstanz, Rottweil,
Offenburg und Lörrach reicht. In Freiburg kommen die Menschen
häufiger als in anderen Städten in ihre Bibliothek und halten sich
auch längere Zeit dort auf (mehr als ein Besuch pro Monat: FR 73
Prozent, Rest 64 Prozent). Die Atmosphäre wird in Freiburg als
weniger ruhig, dafür aber als lebendiger empfunden. Bei Aktualität
und Verfügbarkeit der Medien schneidet Freiburg im Schnitt etwas
schlechter ab.

Nach der Befragung sieht die Stadtbibliothek mehrere Ansätze für
Verbesserungen. Um der Nachfrage nach digitalen Medien besser
gerecht zu werden, versucht sie im Rahmen ihres Budgets mehr EBooks
zu kaufen. Beim Online-Katalog ist die Stabi mit dem Anbieter
im Gespräch und hofft auf neue Entwicklungen. Die Räumlichkeiten
(Ausstattung, Atmosphäre) werden bereits sukzessive verbessert; so
geht am 24. November der neue Fahrstuhl in der Hauptstelle in
Betrieb.
Auch in der KiJuM im Rieselfeld ist die Kundschaft hochzufrieden mit
dem Personal, sieht aber Defizite bei der technischen Ausstattung,
der Schnelligkeit der Internetleitung und der Raumluft. Hier wäre eine
Erweiterung des Bestandsprofils auf Erwachsene willkommen.
Die Filiale im Mooswald genießt seit Frühjahr ihre sehenswerte neue
Einrichtung in den sanierten Räumen in den Wentzingerschulen. Die
Resonanz darauf ist exzellent, die Nutzerzahlen steigen.

Unter den vielen positiven, freundlichen Kommentaren stießen die
Auswerter der Fragebögen auch auf den schönen Satz: „Für mich ist
die Bibliothek meine zweite Heimat.“
 
Eintrag vom: 15.11.2016  




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