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Reden ist Silber, Zuhören Gold
Erzählen, zuhören, verstehen: Die Biografiegespräche öffnen sich für alle
Nationalitäten / Nächster Termin: 22. – 23. Oktober 2016

Die Biografiegespräche – Begegnungen zwischen Menschen deutscher und ausländischer
Herkunft – öffnen sich für Migrantinnen und Migranten aus aller Welt. Das hat die Stadt
Freiburg, die das Projekt finanziert, gemeinsam mit den Moderatoren beschlossen. Damit
können sich fürs nächste Biografie-Wochenende am 22./23. Oktober 2016 in Buchenbach
erstmals nicht nur Interessenten türkischer Herkunft anmelden, sondern auch Inderinnen,
Bosnier, Chinesen oder Kamerunerinnen.

Als Begegnungen zwischen Menschen deutscher und türkischer Herkunft gibt es die
Biografiegespräche in 20 Städten bundesweit, seit zwei Jahren auch in Freiburg. An vier
Wochenenden haben sich bislang gut 30 Freiburgerinnen und Freiburger mit und ohne
Migrationsgeschichte kennen gelernt. Die wachsende Gruppe trifft sich seither regelmäßig in
lockerer Runde zum Austausch.

Worum geht es bei den Biografiegesprächen?

Erzählen, zuhören, nachfragen, verstehen: Das ist das Prinzip der Biografiegespräche. Am
Anfang steht das gegenseitige Interesse: Wie leben, denken und fühlen diejenigen, die schon
immer in Deutschland zuhause waren? Welche Erfahrungen bringen diejenigen mit, die
dazugekommen sind? Einiges weiß man voneinander – oder glaubt es zu wissen: Schließlich
leben Menschen aus der Türkei, Italien, Afghanistan oder Eritrea schon seit vielen Jahren hier.
Doch das Zusammenleben ist oft eher ein Nebeneinander als ein echtes Miteinander. Dies zu
ändern ist Ziel der Biografiegespräche. Sie beruhen auf einem Konzept des Ost-West-Forums
Gut Gödelitz, das nach der Wiedervereinigung entwickelt wurde, um Ost- und Westdeutsche
zusammenzubringen. Seit einigen Jahren wird es auch für den interkulturellen Austausch
angewendet, mittlerweile in 20 deutschen Städten.
Wie laufen die Biografiegespräche ab?

Bei einer Biografierunde treffen sich acht Frauen und Männer mit und ohne
Migrationsgeschichte sowie zwei Moderatoren. Von Samstagmorgen bis Sonntagnachmittag
erzählen sie einander aus ihrem Leben. Jede/r Teilnehmer/in hat eine Stunde Zeit, um zu
erzählen, was sie/ihn ausmacht und bewegt. Jede/r entscheidet selbst, was sie/er mitteilen
möchte. Die anderen können nachfragen, sie sollen aber nicht bewerten oder diskutieren. Der
Samstagabend ist für den informellen Austausch vorgesehen, für politische Diskussionen,
kulturelle Fragen oder einfach fürs gemütliche Beisammensein.
Was bewirken die Biografiegespräche?

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nehmen sich Zeit, sich in Ruhe anzunähern. So
überwinden sie Unsicherheit und Fremdheit, bauen Vorurteile ab und Verständnis auf. Eine
intensive Begegnung in wertschätzender Atmosphäre, die einen neuen Umgang mit
Unterschieden, Konflikten und Missverständnissen ermöglicht und ein offenes,
freundschaftliches Miteinander fördert. In Freiburg gab es seit 2014 vier BiografieWochenenden.
Seither treffen sich die Teilnehmer/innen zweimal jährlich zu einem Abend für
alle zum Reden, Essen, Musik machen, Feiern. So entsteht ein wachsendes Netz der
Verständigung.


Termine, Organisation, Anmeldung:

Die Biografiegespräche werden jeweils von einem Moderatorenpaar moderiert: Einmal von der
Journalistin Ulrike Schnellbach und dem Schriftsteller Murat Kücük, einmal von der Stadträtin
Türkan Karakurt und dem Bildungsreferenten Nikolaus Georgi.
Das nächste Biografie-Wochenende im Studienhaus Wiesneck in Buchenbach beginnt am
Samstag, 22. Oktober 2016, um 9 Uhr, und endet am Sonntag, 23. Oktober 2016, gegen 15.30
Uhr.

Das übernächste Biografie-Wochenende ist für Frühjahr 2017 geplant, dafür gibt es eine
Warteliste. Die Teilnahme ist kostenlos.
Interessent/innen können sich an Yvonne Eckenbach vom Amt für Migration und Integration der
Stadt Freiburg wenden: Tel.: 0761-201-6334, E-mail: yvonne.eckenbach@stadt.freiburg.de.
 
Eintrag vom: 12.10.2016  




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