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Zweiter Bauabschnitt im Augustinermuseum beendet
Das Haus der Graphischen Sammlung öffnet seine Türen

Nach dreijähriger Bauzeit ist es soweit: Der zweite Bauabschnitt
des Augustinermuseums ist beendet. Das in der Salzstraße 32
gelegene Haus der Graphischen Sammlung öffnet am
Wochenende feierlich seine Türen. Künftig sind dort bis zu drei
Graphik-Ausstellungen pro Jahr geplant. Zum Auftakt zeigt das
Augustinermuseum bis Mitte Januar Holzschnitte von Hans
Baldung Grien aus dem eigenen Bestand. Oberbürgermeister
Dieter Salomon, Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach und
Baubürgermeister Martin Haag durchtrennen am Samstag, 17.
September, um 11 Uhr das symbolische Band am Eingang, um
das Gebäude offiziell zu eröffnen. Anschließend ist der Eintritt
ins Augustinermuseum das ganze Wochenende frei. In der
ersten Woche heißt das Haus die Besucherinnen und Besucher
mit einem reduzierten Eintritt willkommen.

Die Hauptaufgabe des Neubaus ist die fachgerechte
Aufbewahrung und Präsentation der Graphischen Sammlung
des Augustinermuseums und des Museums für Neue Kunst.
Zwei Depoträume bieten Lagerplatz für 90.000 lichtempfindliche
Grafiken – bei idealer Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Alle
Funktionsräume befinden sich unter einem Dach:
Restaurierungswerkstatt, Büros, Magazinräume,
Besucheratelier sowie ein Ausstellungs- und ein Vorlegeraum,
in dem sich die Blätter auf großen Tischen ausbreiten lassen.
Zusätzlich birgt das Haus einen Personen- und Lastenaufzug
für die Anlieferung nationaler und internationaler
Kunsttransporte.

Zum Haus der Graphischen Sammlung gehört auch das
Nachbargebäude in der Salzstraße 34, das im Zuge der
Bauarbeiten ebenfalls saniert wurde. Dort befindet sich
zukünftig der Museumsshop des Augustinermuseums. In den
oberen Geschossen sind Büros und Werkstätten untergebracht.

Das Haus der Graphischen Sammlung ist, wie bereits der erste
Bauabschnitt, nach den Plänen des Frankfurter Architekten
Christoph Mäckler entstanden. Kennzeichen seiner Arbeit ist
die innovative Verbindung von Alt und Neu. Auch der Neubau,
der das alte Torhaus aus den 20er Jahren ersetzt, vereint
historische Substanz mit modernen Elementen: Zwei Torbögen
aus dem Vorgängerbau finden sich im neuen Gebäude wieder.
Giebeldächer statt Flachdächer, Vor- und Rücksprünge sowie
ein Wechsel der Traufhöhe lassen die lichtdicht geschlossene
Fassade lebendig erscheinen. Gleichzeitig fügt sich das
Gebäude harmonisch in das historische Straßenbild ein.

Mit der zentralen Wendeltreppe hat das Architekturbüro eine
ästhetische und funktionale Lösung gefunden, um die
verschiedenen Stockwerke und einzelnen Gebäudeteile zu
verbinden. In die Wand eingelassene Vitrinen und subtile
Lichtregie machen auch das Treppenhaus zum Ausstellungsort.
Über die Kleinodientreppe gelangt der Besucher direkt in das
Herzstück des Hauses: Den 100 Quadratmeter großen
Schauraum. Passend zu den Werken des Künstlers Hans
Baldung Grien sind die Wände zur Eröffnung malachitgrün
gestrichen: In der Werkstatt Dürers hatte der junge Hans den
Beinamen Grien (Grün) erhalten, um ihn von anderen
Mitarbeitern mit dem Namen Hans zu unterscheiden.

Das Augustinermuseum wurde 1923 im ehemaligen
Klostergebäude des Augustinerordens eingerichtet. Heute zählt
es zu den bedeutendsten kunsthistorischen Museen
Süddeutschlands. Unter der Projektleitung des städtischen
Gebäudemanagements wird das Museum seit 2007 in drei
Bauabschnitten aufwendig saniert. Der erste wurde im März
2010 beendet und umfasste die neuen Ausstellungsräume in
der ehemaligen Klosterkirche. Der dritte Bauabschnitt widmet
sich dem Konventgebäude, in dem die umfangreiche
kulturgeschichtliche Sammlung Platz finden soll. Die
Fertigstellung ist für 2020 geplant.

Die Kosten für den Gesamtkomplex liegen bei mehr als 60
Millionen Euro. Die Mittel stammen von der Stadt Freiburg, dem
Bund, dem Land Baden-Württemberg, der Baden-Württemberg
Stiftung, der Erzdiözese Freiburg sowie von vielen Spenden
aus der Bürgerschaft, die über ein eigens gegründetes
Kuratorium eingeworben wurden. Die Kosten der einzelnen
Bauabschnitte setzen sich wie folgt zusammen: 1.
Bauabschnitt: 16,93 Millionen Euro, 2. Bauabschnitt 15,78
Millionen Euro, 3. Bauabschnitt rund 30 Millionen Euro.
 
Eintrag vom: 21.09.2016  




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