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Ausstellungstipp: ANDREAS ACHENBACH. Revolutionär und Malerfürst
im MUSEUM LA8, Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts, Baden-Baden
Verlängert bis 4. September 2016

Neue „EINSCHIFFUNG BEI STURM“ im Museum LA8 in Baden-Baden

Die große Achenbach-Ausstellung im Museum LA8 in Baden-Baden bekommt Zuwachs. Das dramatisch bewegte Gemälde „Einschiffung bei Sturm“ (1871) ergänzt als Neuzugang die Schau, wodurch die Wiederentdeckung und Neubewertung der Jahrhundertfigur Andreas Achenbach (1815 bis 1910) weiter vertieft werden. Die umfassende Überblicksausstellung im Museum LA8 steht im größeren Zusammenhang der weiteren Forschung und Sicherung des Werkes dieses bedeutenden Vertreters der Düsseldorfer Malerschule. Der private Leihgeber der Ausstellung konnte vor kurzem dieses Hauptwerk Andreas Achenbachs erwerben und war bereit, es im Gesamtrahmen der Ausstellung der Öffentlichkeit vorzustellen. Zusammen mit dem gleichnamigen Holzstich, der sich bereits in der Sammlung des Leihgebers befand und nun durch das Original seine sammlerische und kunstwissenschaftliche Vervollkommnung erfährt, können beide nebeneinander ab 10. Juli im Museum LA8 studiert werden. Das Gemälde misst stolze 150 mal 227 Zentimeter und wurde schon von den Zeitgenossen in seiner Bedeutung erkannt. „In diesem
Bilde sind alle Vorzüge enthalten, die uns den Maler so lieb und der Bewunderung wert erscheinen lassen.“ – so beschreibt es der Jubiläumsband von 1910 "Moderne Kunst in Meister-Holzschnitten".

Die Ausstellung zeigt erstmals einen Überblick über das Lebenswerk Achenbachs – sein grafisches Schaffen ebenso wie eine vorzügliche und umfangreiche Auswahl seiner Gemälde – allesamt bisher selten oder nie öffentlich präsentiert. Als Künstler erreichte er alles, was ein Maler und Grafiker damals in Deutschland und im internationalen Raum erreichen konnte: ein großartiges, umfangreiches Werk, Ruhm und höchste Anerkennung auch unter den Künstlerkollegen, gesellschaftlichen Aufstieg und bei alledem persönliche Unabhängigkeit. In seinem langen Leben versteckte er seine freiheitliche Gesinnung nicht vor dem preußischen Obrigkeitsstaat. Die Ausstellung präsentiert auch seine politischen Karikaturen, die um das Revolutionsjahr 1848 zu den schärfsten zählten. Dessen ungeachtet gehörte das preußische Herrscherhaus ebenso wie der Großherzog von Baden zu seinen Käufern. Die mehrmals angebotene Erhebung in den Adelsstand lehnte Achenbach beharrlich ab. Der Malerfürst mochte sich nicht in den weltlichen Adel einreihen. „Ein Künstler, der fast ein Jahrhundert mit seinen Werken erfüllt hat, mag selten gefunden werden. Noch seltener ist einer, der alle diese Zeit dem Streit der Meinungen standgehalten hat und dauern wird in alle Ewigkeit. Dieser Ruhm wird ihm aber bleiben, ihm dem großen Maler der Natur, Andreas Achenbach.“ – so steht es im erwähnten Jubiläumsband von 1910. Mit etwas weniger Ewigkeitsanspruch, dabei mit begründeter Bewunderung präsentiert das Museum LA8 nun zusätzlich Achenbachs „Einschiffung bei Sturm“ - und sich selbst als Ort lebendiger Aktualisierung.

Die Schau wurde nun verlängert bis zum 4. September 2016 und wird begleitet von einem umfangreichen Essayband mit zahlreichen Abbildungen

zum Bild oben:
Andreas Achenbach: Einschiffung bei Sturm, Öl auf Leinwand (1871), Privatsammlung, Foto: Heinz Pelz
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Eintrag vom: 04.08.2016  




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