Roman
Wo endet die Erinnerung, wo beginnt die Selbsttäuschung?
Der Warschauer Bibliotheksangestellte Waclaw Konradius erhält überraschenden Besuch aus seiner Vergangenheit: Im Treppenhaus wartet eine junge Frau auf ihn, die einer Weggefährtin aus seiner Zeit im Widerstand gegen die deutsche Besatzung verblüffend ähnlich sieht. Sie übermittelt ihm einen Auftrag, den er zwanzig Jahre zuvor ausgeführt hat - mit tödlichen Konsequenzen für die übrigen Mitglieder der konspirativen Gruppe. Gewährt ihm das Schicksal eine zweite Chance? Konradius macht sich auf die Suche nach der Wahrheit, die vielleicht nur seine eigene ist.
Virtuos, fesselnd und subtil erzählt Wlodzimierz Odojewski von einem Mann, dessen eigenes Versagen ihn womöglich in tiefe Schuld gestürzt hat und der einen Weg sucht, sich seiner selbst zu vergewissern.
dtv 2016, 160 Seiten, EUR 18.00 [D], 18.50 [A]
ISBN 978-3-423-28078-5
AKTUELL:
Der polnische Schriftsteller Włodzimierz Odojewski ist tot
Wir trauern um unseren Autor Włodzimierz Odojewski, der am 20. Juli 2016 im Alter von 86 Jahren nach langer Krankheit verstorben ist. Der am 14. Juni 1930 in Posen geborene Odojewski emigrierte 1971 nach Deutschland und lebte in München, bevor er 1989 erstmals nach Polen zurückkehrte. Zuletzt lebte er in der Nähe von Warschau.
Einem breiten deutschen Lesepublikum wurde er mit dem Roman ›Ein Sommer in Venedig‹ bekannt, gefolgt von ›Als der Zirkus kam‹. Włodzimierz Odojewski war es ein besonderes Anliegen, die Erinnerung an dunkle Zeiten in der jüngeren Geschichte Polens wachzuhalten, wie auch sein soeben auf Deutsch erschienener Roman ›Verdrehte Zeit‹ belegt, in dem sich Realität und Halluzinationen auf beklemmende Weise vermischen. Włodzimierz Odojewski hinterlässt ein umfangreiches literarisches Werk, das Romane, Erzählungen, Hörspiele, Theaterstücke und Gedichte umfasst.
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