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Geld oder Leben / La Bourse ou la vie
Gesellschaftsentwürfe in Zeiten von Globalmarkt und EU-Krise

10. Deutsch-Französische Kulturgespräche am Freitag, 29., und
Samstag, 30. April, in der Aula der Universität


Zum zehnten Mal veranstalten das städtische Kulturamt und das
Frankreich-Zentrum der Albert-Ludwigs-Universität die DeutschFranzösischen
Kulturgespräche. Am Freitag, 29., und Samstag, 30.
April, geht es in der Aula der Universität unter dem Titel „Geld oder
Leben/La Bourse ou la vie“ um Gesellschaftsentwürfe in Zeiten von
Globalmarkt und EU-Krise.

Die Ausgangslage ist komplex. Das Ringen um den Verbleib
Griechenlands in der Eurozone, der Rechtspopulismus, das
dramatische Aufkündigen europäischer Solidarität – all diese Krisen
der EU sind Zuspitzungen eines Perspektivenstreits, der Europa
schon lange im Griff hat. Auch im Dialog zwischen Frankreich und
Deutschland zeigen sich grundsätzliche Diskrepanzen, die Europa
insgesamt umtreiben und zu spalten drohen.

Dabei geht es nicht mehr nur um den Streit von Finanzexperten um
die Haushaltsmoral oder die richtigen Maßnahmen in einzelnen
Ländern. Spätestens mit der Flüchtlingskrise stehen existenzielle
Themen, individuelle Lebensbedingungen, humanistische Werte und
Menschenrechte zur Diskussion. Die Grundprinzipien der offenen
Gesellschaft stehen ebenso vor ihrer größten Bewährungsprobe wie
das Modell Europa insgesamt.

Zum Auftakt am Freitagabend diskutieren Lars Feld, Direktor des
Walter-Eucken-Instituts und einer der fünf „Wirtschaftsweisen“, und
Valérie Rabault, sozialistische Abgeordnete und
Generalberichterstatterin des Finanzausschusses der französischen
Nationalversammlung, über „Konsens oder Konfrontation: Auf der
Suche nach dem richtigen Weg zum Wohlstand zwischen
Sozialpartnerschaft und Klassenkampf“. Ihren Dialog moderiert
Barbara Kunz, Politikwissenschaftlerin und Forscherin im Comité
d'études des relations franco-allemandes (Cerfa).

Das erste von zwei Foren am Samstag zum Thema „Märkte und
Menschen“ führt die Wirtschaftswissenschaftlerin Florence JanyCatrice
mit einem Impuls zum Thema „Die Ökonomie des guten
Lebens und die Notwendigkeit alternativer Wohlstandsindikatoren“
ein. Anschließend diskutieren mit ihr David Bernet, Schweizer
Filmemacher, und Markus C. Kerber, apl. Professor für öffentliche
Finanzwirtschaft an der TU Berlin und Gründer des Thinktanks
„Europolis“. Es moderiert Sabine Syfuss-Arnaud, Ressortleiterin für
Internationales beim französischen Wirtschaftsmagazin Challenges.

Das zweite Forum am Nachmittag steht unter dem Titel „Global
und/oder demokratisch“. Den Impulsvortrag „Was bedeutet TTIP für
unser Demokratieverständnis?“ hält Olaf Zimmermann,
Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats. Mit ihm diskutieren
Pierre-Yves Le Borgn‘, PS-Abgeordneter der Nationalversammlung,
Dietrich Murswiek, Professor für Staats- und Verwaltungsrecht an der
Universität Freiburg, und Thierry Vedel, Forscher am Centre de
Recherches Politiques de Sciences Po in Paris und Mitbegründer
des Netzwerks „Démocratie électronique“. Es moderiert Christian
Schubert, Wirtschaftskorrespondent der F.A.Z. in Paris.

Den Abschlussvortrag der Kulturgespräche, „Kann man Freiheit
kaufen? Eine Rehabilitierung des Geldes gegen seine
wohlversorgten Verächter“, hält Armin Nassehi, Professor für
Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Hinzu kommen zwei Präsentationen. Studierende der Studiengänge
Medienkulturwissenschaft, Franko-Media und Interkulturelle Studien
Deutschland/Frankreich präsentieren Poster zum Thema „Wie
leben? Mediale Selbstentwürfe“. Journalistik-Studierende des
Frankreich-Zentrums zeigen Filmbeiträge zum Thema „Deutschland
und Frankreich: Muss Lebensqualität teuer sein?“

Die Gesamtmoderation der Kulturgespräche hat Wolfgang Eßbach,
emeritierter Professor für Soziologie der Freiburger Universität, inne.

Ergänzt wird das Programm durch zwei Arte-Filme am Donnerstag,
28., und Samstag, 30. April, jeweils um 20 Uhr im Kommunalen Kino.
Der Spielfilm „La loi du marché“ (Die Macht des Geldes) mit Vincent
Lindon in der Hauptrolle wird in Originalversion mit deutschen
Untertiteln gezeigt. Der Filmemacher David Bernet stellt seinen
aktuellen Dokumentarfilm „Democracy – im Rausch der Daten“ vor.

Der Eintritt ist bei allen Veranstaltungen frei. Alle Veranstaltungen
finden in der Aula der Universität statt. Konferenzsprachen sind
deutsch und französisch; alle Beiträge werden simultan übersetzt.


Weitere Informationen unter www.freiburg.de/korrespondenzen und
bei den Veranstaltern, dem Kulturamt der Stadt Freiburg und dem
Frankreich-Zentrum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Dort ist
auch ein zweisprachiges Programmheft erhältlich.
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Eintrag vom: 20.04.2016  




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