Wider die Mythen des demografischen Wandels
Der demografische Wandel weckt Ängste und Vorurteile. Doch für den Ökonom Thomas Straubhaar gibt es keinen Grund zur Panik: Als stabile Demokratie und gesunde Volkswirtschaft kann Deutschland sich zuversichtlich dem Wandel öffnen.
Älter, zahlenmäßig weniger und ärmer – die Prognosen zum demografischen Wandel in Deutschland sind düster. Droht wirklich der Untergang, wie so häufig behauptet?
Keinesfalls, sagt der Volkswirtschaftler Thomas Straubhaar: Allein der Zustrom der Flüchtlinge seit dem Sommer 2015 kommt einer »demografischen Revolution« gleich – mit all den Chancen und Herausforderungen, die jede große Umwälzung mit sich bringt. Wenn die deutsche Gesellschaft offen und flexibel agiert, wird ein friedlicher Umbau erfolgreich gelingen, so seine optimistische Überzeugung. In seiner Streitschrift analysiert der renommierte Ökonom die Triebkräfte und Ausprägungen des demografischen Wandels: Alterung und die zunehmende Vielfalt der Bevölkerung sowie die Flucht vom Land in die Stadt sind zwar Fakten, jedoch erweisen sich Behauptungen hinsichtlich der makroökonomischen Folgen bei genauerem Hinsehen als Mythen. Mit Fachkenntnis und Leidenschaft weist er nach, dass die Symptome des Wandels keinesfalls unlösbare gesellschaftliche oder wirtschaftliche Probleme verursachen. Als stabile Demokratie und gesunde Volkswirtschaft besitzt Deutschland die Elastizität und Problemlösungskompetenz, diese Veränderungen zu bewältigen und zu gestalten – und daran zu wachsen.
»Deutschland wird nicht untergehen«, erklärt Straubhaar, »im Gegenteil: Deutschland ist besser für die Zukunft gerüstet, als von vielen Pessimisten befürchtet.«
Der Autor:
Thomas Straubhaar stammt aus der Schweiz, ist Profes Thomas Straubhaar sor für Volkswirtschaftslehre der Universität Hamburg und Direktor des Europa-Kollegs Hamburg sowie Fellow der Transatlantic Academy in Washington, D. C. Nach Studium und akademischen Stationen u. a. in Bern, Konstanz, Basel, Freiburg i. Br. und Hamburg war Straubhaar von 1999 bis 2014 Präsident des Hamburgischen Welt-WirtschaftsArchivs (HWWA) und danach Leiter des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI). Er arbeitet u. a. über internationale Wirtschafts beziehungen und Bevölkerungsökonomie.
edition Körber-Stiftung 2016, 208 Seiten, EUR 18,00 (D), 18,50 (A) / sFR 25,90
ISBN 978-3-89684-174-2
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