Ute Bales liest aus ihrem neuen Roman „Die Welt
zerschlagen - Die Geschichte der Dada-Künstlerin
Angelika Hoerle“
Ute Bales liest am Dienstag, 22. März, um 20 Uhr aus ihrem
neuen Buch "Die Welt zerschlagen“. Bettina Schulte von der
Badischen Zeitung moderiert die Veranstaltung in der
Stadtbibliothek am Münsterplatz 17.
100 Jahre Dada: Zürich feiert! Doch die große künstlerische
Rebellion des letzten Jahrhunderts hatte auch andere
Schauplätze. In ihrem Roman „Die Welt zerschlagen“ erzählt
Ute Bales die Geschichte der Kölner Dada-Künstlerin
Angelika Hoerle. Sie war eine der wenigen Frauen, die die
Dada-Bewegung mitgeprägt haben.
„Ich habe keine Tochter mehr“, sagt der Vater, als Angelika
gegen seinen Willen im Juni 1919 den aufstrebenden Maler
Heinrich Hoerle heiratet. Angelika ist 19 Jahre alt und
empfindet den Bruch mit dem Elternhaus wie eine Befreiung.
Aber die Zeit ist hart. Die Novemberrevolution scheitert, die
Folgen des Ersten Weltkriegs sind augenfällig. Britische
Militärs haben die Kontrolle über die Stadt übernommen,
Kriegsversehrte dominieren das Straßenbild; die Leute
hungern.
Für die Künstler, mit denen Angelika arbeitet, ist das
Vertrauen in die Zukunft verloren. Sie attackieren die
bürgerliche Gesellschaft mit radikalen Kunstwerken,
Lautgedichten und turbulenten Dada-Aktionen, feiern
Karneval, geben Zeitschriften heraus. Alle sind von der Idee
getragen, eine neue und bessere Welt zu kreieren. Für kurze
Zeit gehört Angelika zum Kreis um Max Ernst, Hans Arp und
Johannes Theodor Baargeld. Dann schließt sie sich mit
Freunden zur Gruppe Stupid zusammen.
Mit 22 Jahren erkrankt sie an Tuberkulose. Mittellos und vom
Ehemann verlassen stirbt sie, wenig später, im September
1923.
Ute Bales, 1961 in Borler in der Eifel geboren, studierte
Germanistik, Politikwissenschaft und Kunst in Gießen und
Freiburg, wo sie lebt und arbeitet. Zuletzt erschienen „Unter
dem großen Himmel“ (2012) und „Großes Ey“ (2014). „Die
Welt zerschlagen“ ist Bales‘ sechster Roman.
Veranstalter der Lesereihe „Freiburger Andruck“ sind das
Kulturamt, das Literaturbüro, die Stadtbibliothek, das Theater,
das SWR-Studio Freiburg und die Badische Zeitung.
Der „Freiburger Andruck“ bietet in Freiburg ansässigen
Autorinnen und Autoren sowie Übersetzern die Möglichkeit
ihre neu erschienenen Bücher zum ersten Mal in Freiburg
vorzustellen. Vier bis sechs moderierte Lesungen mit
anschließender Diskussion finden jährlich im Wechsel an
verschiedenen Orten der Mitveranstalter statt.
Der Eintritt kostet 7, ermäßigt 5 Euro. Karten im Vorverkauf
gibt es in der Stadtbibliothek am Münsterplatz (Info-Abteilung,
erstes OG) sowie an der Abendkasse.
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