Wallgrabentheater am Sonntag, 3. April um 16 uhr
Aus Anlass des 100. Geburtstages (15.05.2011.) von Max Frisch
Der große Schweizer Schriftsteller Max Frisch (1911-1991) führt in den fünfziger Jahren mit seinen weltbekannten Romanen „Homo Faber“ und „Stiller“ ein Thema ein, das bis heute weite Teile der deutschen Literatur beschäftigt: die Frage nach der Identität des modernen Menschen. Aber es geht ihm nicht um definitive Selbstfindung, nicht um Biographie im herkömmlichen Sinn, sondern um das, was wir uns immer wieder als unsere jeweilige Biographie zurechtlegen, um die Lebensgeschichte, die wir »von Mal zu Mal anprobieren«. Auch seine anderen Werke, etwa das 1950 erschienene „Tagebuch 1946-1949“, seine Theaterstücke „Biedermann und die Brandstifter“ und „Andorra“, die späteren Erzählungen „Montauk“ oder „Der Mensch erscheint im Holozän“ behandeln sein zentrales Thema. Mit 44 Jahren wird Max Frisch berühmt. Er verlässt Frau und Kinder und verkauft sein Architekturbüro. Fortan wird er nur noch schreiben. Bald ist er ein Weltautor, seine Bücher werden in unzählige Sprachen übersetzt und seine Bühnenwerke auf der ganzen Welt gespielt. Und Max Frisch entwickelt sich zu einem klassischen Intellektuellen, der sich mit der kritischen Hellsichtigkeit eines Aufklärers in das Zeitgeschehen einmischt. Er wird zu einer politisch-moralischen Instanz, zu einem Klassiker mit »durchschlagender Wirkungslosigkeit« und schließlich zum zornigen alten Mann.
Vorgetragen werden Briefe, Auszüge aus den Tagebüchern und den Romanen („Stiller“, „Mein Name sei Gantenbein“, „Montauk“, „Der Mensch erscheint im Holozän“) u.v.a.
Mit: Patrick Blank & Holger Heddendorp Redaktion: Holger Heddendorp
Bewirtung ab 15 Uhr mit Kaffee und Kuchen und wie immer gibt es auch einen kleinen Bücher-Flohmarkt |