Mit Urs Allemann, Michael Braun und Norbert Lange
„Wie erlangt man die ewige Seligkeit? Indem man Dada sagt. Wie wird man berühmt? Indem man Dada sagt. Wie kann man alles Aalige und Journalige, alles Nette und Adrette, alles Vermoralisierte, Vertierte, Gezierte abtun? Indem man Dada sagt. Dada ist die Weltseele, Dada ist der Clou, Dada ist die beste Lilien- milchseife der Welt."
Mit solch schillernden Manifesten traten im Frühjahr 1916 Dada- Künstler auf die Kleinkunstbühnen in Zürich und Berlin und wirbelten die Kultur und Sprachordnung durcheinander. Lautgedichte, Simultanpoeme, Tänze und dramatische Szenen wurden zelebriert – die schrägen Aktionen der Dadaisten galten auch als künstlerischer Protest gegen die Barbareien des Ersten Weltkriegs. „Wahnsinn und Mord wetteiferten miteinander, als Dada 1916 in Zürich aus dem Urgrund emporstieg", schreibt Hans Arp in seinen Erinnerungen. „Dada wollte die Menschen aus ihrer jämmerlichen Ohnmacht aufschrecken."
Zum 100. Dada-Jubiläum würdigen die Dada-Forscher und -Rezitatoren Urs Allemann, Michael Braun und Norbert Lange mit ihrer literarischen Performance die bedeutendste künstlerische Rebellion des 20. Jahrhunderts. Auf dem Programm stehen unter anderem Texte von Hugo Ball, Hans Arp, Elsa von Freytag von Loringhoven, Kurt Schwitters, Tristan Tzara, Raoul Hausmann und Walter Serner.
Urs Allemann, geboren 1948, lebt als Schriftsteller und Poesieperformer in Goslar und erhielt unter anderem den Schweizer Literaturpreis. Der Literaturkritiker und Essayist Michael Braun, geboren 1958, lebt in Heidelberg und ist unter anderem Herausgeber von Hugo Ball. Der magische Bischof der Avantgarde. Norbert Lange, geboren 1978, arbeitet als Lyriker und Übersetzer in Berlin.
Veranstalter: Literaturbüro Freiburg
Di 23.02., 20 Uhr | Alter Wiehrebahnhof, Galerie | Eintritt: 7/5 Euro |