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Hörspieltipp: Hannelore
oder So ein abgelichtetes Leben will verkraftet sein
Hörspiel von Patrick Findeis
Mit: Dagmar Manzel
Regie: Kai Grehn
(Produktion: SWR 2014)
Länge: 78 Minuten

Die letzten 15 Monate ihres Lebens verbrachte Hannelore Kohl vorwiegend allein in ihrem Bungalow, in Dunkelheit und Kälte, gefangen in den eigenen vier Wänden aufgrund einer angeblichen Lichtallergie. Sie beging am 5. Juli 2001 Suizid. 1933 in Berlin als Hannelore Renner geboren, endet ihre großbürgerliche Kindheit im Kriegswinter 1944/45. Gemeinsam mit der Mutter und dem Vater, der als einer der Direktoren des Rüstungskonzerns HASAG von der Roten Armee wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit gesucht wird, flieht sie in dessen Heimat in der Pfalz. Die Kriegswirren übersteht sie nur mit schweren Verletzungen an Seele und Leib. 1948 lernt die 15-jährige Schülerin den drei Jahre älteren Helmut Kohl kennen, 1960 heiratet sie ihn und vertritt fortan das klassische Frauenbild: Sie kündigt ihre Arbeit, bringt zwei Söhne zur Welt und kümmert sich, während er Politik macht, allein um Haushalt und Familie. Verbissen hält sie an ihrer Version der Familienidylle und der heilen Welt fest, auch später als Frau des Oppositionsführers und dann als Kanzlergattin. “So ein abgelichtetes Leben will verkraftet sein”, hat Hannelore Kohl einmal gesagt. Patrick Findeis nähert sich ihr in einem fiktiven Monolog.

Sonntag, 07.02.2016, 18.20 Uhr, SWR2 Hörspiel am Sonntag
 
Eintrag vom: 03.02.2016  




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