Nach dem Text »Bodyart« von Raymond Federman
Aus dem Englischen von Gaby Hartel
Hörspielbearbeitung: Gaby Hartel
Komposition: ART DE FAKT
Regie: Götz Naleppa
Produktion: DLR 2008
Länge: 45 Minuten
Freitag, 01.10.2010, 22.33 Uhr, SWR2
Seit den frühen 60er-Jahren zählt Raymond Federman zur US-amerikanischen Avantgarde. Thema seiner Prosa ist die in immer neuen Varianten erzählte eigene Geschichte: die Rettung des 12-jährigen französischen Juden vor den Nazis. In »Bodyart«, seinem letzten Stück, einer akustischen Performance, nimmt er eine beschreibende Distanz zu seinem Körper ein und tritt zugleich in zärtlich vertraute Nähe zu ihm. Der eigene Körper, das Ganze, zerlegt in neun Teile – von den Augen über die Haare, die Zunge, die Zehen, das Sexualorgan, den kaputten Backenzahn bis zu den Narben – fügt sich wieder zusammen zu einer Biografie des Körpers, zu einer Lebensgeschichte, deren Spuren sich in den Körper eingeschrieben haben – oder das Lebensschicksal bestimmten, wie das ‘genetische Design’, die jüdische Nase, das »topologische Mahnmal für alle, die vernichtet worden sind«. Auch die Stimme hat den Status eines Körperteils, des wichtigsten: »When I speak, I am telling myself.« |