Aus dem Englischen von Gabriele Gockel und Sonja Schuhmacher
Warum in Asien Krieg droht: Pulverfass Asien
Friedliches Wachstum, Kooperation und Fortschritt: Das sind die erklärten Ziele Chinas. An Auseinandersetzungen, gar Krieg mit seinen Nachbarn hat das Riesenreich kein Interesse. An dieses Credo Chinas glauben auch westliche Politiker gern. Doch kann das Land dieses Versprechen auf Dauer halten? Der Politikwissenschaftler Jonathan Holslag zweifelt daran: Chinas Aufstieg wird einen kritischen Punkt überschreiten, von dem aus weiteres Wachstum mit friedlichen Mitteln nicht mehr möglich ist.
China verfolgt nicht grundsätzlich eine aggressive Strategie, betont Holslag, doch was für das Land ein berechtigtes Streben nach Sicherheit und Wohlstand ist, wird das Machtgleichgewicht in Asien weiter verschieben: Langfristig, so Holslag, wird die chinesische Führung ihre wirtschaftlichen und politischen Interessen auch militärisch durchsetzen – nicht zuletzt um von inneren Spannungen abzulenken. Bisher können sich die meisten Länder Asiens kaum gegen das chinesische Muskelspiel wehren. Doch es zeichnen sich neue innerasiatische Bündnisse ab, und auch die USA werden chinesischen Machtdemonstrationen nicht tatenlos zusehen.
Ein Krieg in Asien ist damit nicht unausweichlich, aber wahrscheinlich: Dies zu erkennen ist für Holslag der erste Schritt, ihn abzuwenden.
Edition Körber-Stiftung 2015, 300 Seiten, EUR 17,00 (D)
ISBN: 978-3-89684-170-4 |