Hörspiel von Eberhard Petschinka / Helmuth Mössmer
Mit: Helmuth Mössmer
Regie: Eberhard Petschinka
(Produktion: Autorenproduktion 2000)
Länge: 40 Minuten
Bei Sozialdemokraten wie im Falle Edathys, in den Gründungsmanifesten der Grünen Partei, in emanzipatorischen Erziehungsanstalten wie der Odenwaldschule, bei der katholischen Kirche usw. – Pädophilie findet sich überall, sie sucht nur nach guten Gründen, sich zu legitimieren. Und der Täter ist immer ein Mensch, der sich seinen Zwängen nicht entziehen kann bzw. sich entscheidet, ihnen zu folgen oder zu widerstehen. Im Zentrum dieses Monologs eines Knabenliebhabers, der auf einer wahren Geschichte beruht, steht ein pädophiler Mann. Er ist Mitglied auf den Philippinen in einem Verein, der Straßenkinder von der Straße holt, um ihnen nach einer Phase der Erholung durch besondere Zuwendung ein neues Leben im Arbeitsparadies einer der Freihandelszonen zu ermöglichen. Er wird in flagranti ertappt und ins Gefängnis gesteckt. Aber hinter dem Bild des Täters erscheint ein zweites: das eines Mannes, der seine eigene Geschichte mit der Pädophilie hat. Ein irritierendes Stück, das Genre-Zuschreibungen wie “O-Ton-Feature”, “Doku-Fiction” oder “Bio-Pic” hinter sich lässt.
Donnerstag, 22.10.2015, 22.03 Uhr, SWR2 Hörspiel-Studio |