von Philipp Löhle
Regie Peter W. Hermanns
Mit Otto Beckmann / Matthias Happach / Elisabeth Kreßler / Katharina Rauenbusch
Wir sind keine Barbaren „ist von abgrundtiefer Schwärze, und weil Löhle Dialoge schreiben kann, ist es auch ungemein witzig und spannend, ein Plot wie von Yasmina Reza, geschmeidig und illusionslos. Löhle ist wohl der nüchternste Beobachter unter den Gegenwartsautoren.“
(nachtkritik.de / Andreas Klaeui)
Zum Inhalt: Wenn das Unbekannte in Person eines mysteriösen Flüchtlings vor der Tür steht, gerät die Welt des Wohlstandsbürgers aus den Fugen. Dieser „Wohlstandsbürger“ – also WIR – wird vertreten durch zwei benachbarte Pärchen, die ausreichend gemeinsame Interessen finden, um eine höfliche Freundschaft zu pflegen. Doch als ein Fremder auftaucht, dem Barbara kurzerhand Asyl gewährt, ist es mit den Höflichkeiten vorbei. Schon was Namen und Herkunft des Flüchtlings betrifft, kann man sich nicht einigen. Er heißt entweder Klint oder Bobo und kommt aus Asien oder Afrika. Jedenfalls hat er Schreckliches durchgemacht, was doch zu uneingeschränkter Hilfsbereitschaft verpflichten sollte. Oder stellt er eine Bedrohung dar? Oder vielmehr eine exotische Verlockung?
„Wir sind keine Barbaren“ rückt die gesteigerte Hysterie im Angesicht des Unbekannten in den Fokus. Es wurde am 08.02.2014 in Bern uraufgeführt, zu einem Zeitpunkt, als die Schweiz sogenannte „Einwanderer-Kontingente“ beschloss, um eine „Überfremdung“ zu verhindern.
In Deutschland spaltete „Pegida“ die Meinungen zum Thema. Weltweit sind derzeit fast 60 Mio. Menschen auf der Flucht – das ist die höchste Weltflüchtlingszahl seit dem zweiten Weltkrieg.
Wallgrabentheater Freiburg
Premiere am Freitag, 9. Oktober um 20.00 Uhr
Weitere Termine siehe Spielplan ... |