Das Buch gegen die Bauwut
Baubranche und Politik wollen uns weismachen, dass Neubauten gut sind. Warum Sanieren und Modernisieren für die Ökobilanz trotzdem besser ist als neu bauen – ein Buch zur Baupolitik.
Das Neue hat Konjunktur, auch und gerade in der Baubranche: hier ein neuer Bürokomplex, dort eine weitere Shoppingmeile oder eine schicke Wohnanlage für Gutverdienende – ganz zu schweigen von all den Prestigeobjekten, deren Kosten regelmäßig aus dem Ruder laufen. Doch sind Neubauten wirklich alternativlos oder aus energetischer Sicht sogar geboten? "Nein!", meint Daniel Fuhrhop, Autor des neu erscheinenden Buchs "Verbietet das Bauen! Eine Streitschrift": "Neu bauen versiegelt wertvolle Flächen, der Rohstoffverbrauch wiegt schwer. Außerdem ist es teuer, unwirtschaftlich und fördert die soziale Spaltung unserer Städte – Umbauen und Sanieren sind echte Alternativen!"
Auch unter vielen Bürgern formiert sich langsam Widerstand und Menschen engagieren sich gegen den Abriss eines Teils ihrer Stadtgeschichte oder für den Erhalt innerstädtischer Freiflächen wie jüngst beim Berliner Tempelhofer Feld. Daniel Fuhrhop begleitet ihren Kampf gegen die Bauwut nicht nur mit seiner Kampagne "Verbietet das Bauen", sondern bietet in seinem gleichnamigen neuen Buch auch eine Fülle von Ideen, Neubau überflüssig zu machen, Altbauten zu erhalten, Leerstand zu beseitigen und unsere Städte neu zu beleben. Mit 50 "Werkzeugen" zeigt "Verbietet das Bauen", wie wir unsere vorhandenen Häuser anders und besser nutzen können; die Liste umfasst ökonomische und soziale Argumente, Tipps für Fachleute von Architektur und Immobilien bis Stadtplanung genauso wie für jeden von uns, ob beruflich oder privat.
"Wir sollten alle Potenziale und Ressourcen des Bestandes wirklich ausschöpfen und weiterentwickeln, bevor wir an Neubau denken." Muck Pezet (Architekt)
"Die Zukunft unserer Städte ist eines der wichtigsten Reallabore für eine nachhaltige Entwicklung. Es lohnt, sich auf die Reise einzulassen, unsere Städte und Baupolitik radikal anders zu denken. (...) Die Diskussion über eine ´Große Transformation` braucht genau solche mutigen Impulse." Prof. Dr. Uwe Schneidewind (Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie)
Oekom Verlag 2015, 196 Seiten, EUR 17,95 (D), 18,40 (A)
ISBN 978-3-86581-733-4 |