Chronik eines angekündigten Untergangs
Wir schreiben das Jahr 2393. Die Welt ist nicht wiederzuerkennen. Über Jahrzehnte ignorierte Warnungen haben Temperatur und Meeresspiegel weiter ansteigen lassen, Holland, Bangladesch und New York sind von der Landkarte verschwunden. Der ungebremste Klimawandel gipfelte im Großen Kollaps des Jahres 2093, als der Zusammenbruch des westantarktischen Eisschilds die Welt ins Chaos stürzte...
Die Welt hätte gut daran getan, die Mahnungen der Wissenschaft ernst zu nehmen, denn zu Beginn des 21. Jahrhunderts wäre noch Zeit gewesen, das Ruder herumzureißen und die Klimakatastrophe aufzuhalten. Warum sie trotz besseren Wissens nicht gehandelt hat und wohin die Zeitreise stattdessen führen kann, beschreiben die Historiker Naomi Oreskes und Eric M. Conway in ihrem am 27. Juli 2015 erscheinenden Mix aus Erzählung und Sachbuch "Vom Ende der Welt. Chronik eines angekündigten Untergangs".
Geschrieben anlässlich des "300. Jahrestags" der Katastrophe werfen Autor und Autorin aus der Zukunft einen historischen Blick auf unsere Vergangenheit – und halten sich dabei stets an die Fakten: an das, was wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge wirklich eintreten könnte, sollten wir weitermachen wie bisher, und an das, was aufgrund historischer Erfahrungen plausibel erscheint. "Vom Ende der Welt" ist ein Meisterstück wissenschaftsbasierter Science Fiction; eine beunruhigende Prophezeiung im Geiste eines Aldous Huxley oder George Orwell – gleichzeitig aber auch ein Buch, das zeigt, dass die Menschheit überleben wird, auch wenn ihre Zukunft wohl nicht mehr von der westlichen Kultur dominiert ist.
oekom Verlag 2015, 128 Seiten, EUR 9,95 (D), 10,30 (A)
ISBN 978-3-86581-747-1 |