„Man wird tierisch. Das macht die eisenhaltige Luft. Aber das faltige Herz fühlt manchmal noch lyrisch…“: Kein anderer Autor hat die Situation in Deutschland unmittelbar nach dem Kriegsende 1945 so eindringlich geschildert wie Wolfgang Borchert. Doch nicht nur in seinem bekannten Stationendrama „Draußen vor der Tür“ hat der Autor die (Spät-)Folgen des Soldatentums in und nach dem 2. Weltkrieg beschrieben. Auch in seinen kurzen Prosatexten und Gedichten antwortete er auf den Zusammenbruch der alten Strukturen mit dem Ziel eines inhaltlichen und formalen Neuanfangs – durch eine beeindruckend ungeschönte Darstellung der Realität. In der Lesung „Die Hundeblume“, die zusammen mit Schülern der Richard-Fehrenbach-Gewerbeschule und der Staudinger Gesamtschule im Rahmen des Schulprojekts zu unserer Inszenierung von „Draußen vor der Tür“ entstanden ist, werden die bewegendsten Werke von Wolfgang Borchert vorgetragen, dem wohl bekanntesten Vertreter der deutschen Kahlschlags- und Trümmerliteratur.
Mit: Regine Effinger, Renée Schweisfurth, Mascha Preibisch, David Mangold, Julian Henninger
Redaktion Regine Effinger, Tim Lucas
Wallgrabentheaer Freiburg am 1. März, 20 Uhr |