Neue Ausstellung im Museum Natur und Mensch zeigt Fotografien von Ann-Christine Woehrl
Die Ethnologische Sammlung zeigt im Museum Natur und Mensch von Samstag, 9. Mai, bis Sonntag, 20. September, die Ausstellung „Un/Sichtbar. Frauen Überleben Säure. Fotografien von Ann-Christine Woehrl“, eine Produktion des Münchner Museums Fünf Kontinente.
Die Bilder machen für alle sichtbar, was nur wenige Menschen wissen oder wissen wollen: Immer noch gibt es weltweit Säure- und Brandattentate gegen Mädchen und Frauen. Mitunter kulturell oder religiös begründet, werden die Anschläge doch meist wegen gekränkter Eitelkeit, Eifersucht, zu geringer Mitgift, Landstreitigkeiten oder angeblichen „Ungehorsams“ verübt. Aus tiefer Verzweiflung über brutalen Missbrauch verletzen sich manche Frauen auch selbst. Die Opfer müssen nicht nur mit entstellten Gesichtern und Körpern, sondern auch mit physischen und seelischen Schmerzen weiterleben. Von einem Moment auf den anderen werden sie aus der Gesellschaft ausgestoßen.
Woehrl will ein Bewusstsein für diese Verbrechen schaffen, denn über die meisten Betroffenen erfahren wir nie etwas. Die Fotografin besuchte viele von ihnen und erfragte in behutsamen Gesprächen ihre Schicksale. So entstanden eindringliche Portraits, die die Frauen nicht als Opfer, sondern als Überlebende zeigen. Als Menschen, die neuen Mut gefasst und sich ihrem Schicksal nicht ergeben haben. Interviewsequenzen, die persönliche Geschichten und Hoffnungen für die Zukunft widerspiegeln, begleiten die Bilder in der Ausstellung. Im Zusammenspiel offenbaren sie die Stärke der Frauen, die aus der Verborgenheit zurückkehren ins öffentliche Leben.
Das Museum Natur und Mensch, Gerberau 32, ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 3 Euro, unter 18 Jahren und mit Museums-PASS-Musées ist er frei.
Die Ausstellung ist für Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren nicht geeignet. |