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München: Ein Osterbild in der Alten Pinakothek
Für Besucher der Alten Pinakothek bietet sich während der Osterzeit wieder die schöne Rückseite von Albrecht Altdorfers »Maria Magdalena am Grab Christi« als Osterbild dar. Das Gemälde zeigt die wunderbare Szene des Ostermorgens und es ist Rückseite der wesentlich bekannteren »Maria mit Kind in der Glorie«. Das Osterbild hängt in Kabinett IIb im Obergeschoss der Alten Pinakothek nur für wenige Wochen.

Am Ostermorgen kommt Maria Magdalena zum Grabe Christi. Statt des Herrn findet sie dort zwei Engel in weißen Gewändern (Joh 20, 11-13).

Der Regensburger Maler Albrecht Altdorfer kehrt in einem genialen schöpferischen Einfall die gewohnte Perspektive um: Mit dem Maler blicken wir aus der dunklen Grabeshöhle heraus und sehen ins Licht der aufgehenden Sonne, das sich jenseits der Berge Bahn bricht und die Finsternis vertreibt. Morgenrot verklärt die Welt. Der Farbenzauberer Altdorfer wusste, was Ostern bedeutet.

Im Hintergrund zeigt Altdorfer, wie der auferstandene Christus einen Augenblick später Maria Magdalena erscheint (Joh 20,14-18). Sie erkennt ihn nicht sogleich, hält ihn für den Gärtner. Erst, als er sie mit Namen anspricht, weiß sie, wer er ist. Sie fällt auf die Knie, will ihn berühren. Er aber weist sie zurück mit den rätselhaften Worten („Noli me tangere“): „Berühre mich nicht, denn noch bin ich nicht aufgefahren zum Vater“.

Niemand weiß genau, wozu die zweiseitig bemalte Tafel ursprünglich diente, ob sie Flügel eines Altärchens war oder als Einzeltafel zur Andacht geschaffen wurde.

zum Bild oben:
Albrecht Altdorfer
Maria Magdalena am Grabe Christi, um 1525
Bezeichnet auf der Vorderseite (Maria mit dem Kind in der Glorie) am zweiten Baumstamm von rechts mit dem Monogramm AA (ligiert).
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek
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Eintrag vom: 03.04.2015  




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