Buchvorstellung
Publikation würdigt Leistung der Menschen, die als
Fremde nach Freiburg gekommen sind und als Bürger
das Gemeinwesen mit geprägt haben
Druckfrisch liegt der neue Forschungsband „Migration in
Freiburg“ vor. Im Rahmen eines dreijährigen
Forschungsprojektes unter Federführung des Stadtarchivs
haben 26 Autorinnen und Autoren, unter ihnen Historikerinnen
und Historiker, Sozialwissenschaftlerinnen und -
wissenschaftler, Ethnologinnen und Ethnologen,
wissenschaftliche Archivarinnen und Archivare sowie
Sozialarbeiterinnen und -arbeiter 47 Beiträge über die
Migrationsgeschichte in Freiburg niedergeschrieben, die jetzt
unter dem Titel “Migration in Freiburg – Ihre Geschichte von
1500 bis zur Gegenwart“ im Auftrag der Stadt Freiburg
herausgegeben werden. Das 304 Seiten starke und mit 113
Abbildungen versehene Werk ist in einen historisch
betrachtenden und einen thematisch analysierenden Teil
gegliedert.
Während einerseits die langanhaltende Einwanderung von
Savoyern seit 1500, die Aufnahme von Flüchtlingen,
Vertriebenen und Aussiedlern nach 1945, die Anwerbung von
„Gastarbeitern“ seit 1955 und der heutige Zustrom von
Asylsuchenden aus aller Welt beschrieben werden, geht es
andererseits um Wege und Probleme der Integration, um die
Untersuchung der Bedeutung von Religion in der Migration,
um Präsenz und Echo in den Medien, um politische und
gewerkschaftliche Partizipation, Spracherwerb,
Freizeitgestaltung und soziales Leben. Eingestreute schlaglichtartige
Portraits und Interviews dokumentieren
individuelle Motive der Migration und Erfolge oder Scheitern.
Der Band zeigt eindrücklich, dass Migration kein neues
Phänomen der Gegenwart ist und dass sie einen ganz
wesentlichen Faktor bei der Stadtentstehung und -
entwicklung darstellt. Migration ist schließlich kein neues
Phänomen in der Gegenwart. Zu- und Abwanderungen gab
es in Freiburgs fast 900jähriger Geschichte schon immer. Sie
sind sozusagen der Normalfall, auch und gerade des
städtischen Lebens, denn ohne Zuwanderung sind die
Entstehung und die Entwicklung von Städten überhaupt nicht
möglich.Der Schwerpunkt der Betrachtung von Migration in Freiburg –
sowohl der Ein- wie auch der Auswanderung - liegt aber
natürlich auf dem 19. und vor allem dem 20. Jahrhundert, als
hauptsächlich Zwangsmigrationen im Gefolge der beiden
Weltkriege, Arbeitsmigrationen, und schließlich der Zustrom
von Flüchtlingen und Asylbewerbern aus Krisengebieten in
aller Welt auch Freiburg erreicht.
Das Buch wird durch eine Gesprächsreihe unter dem Titel
„stattGeschichten“ ergänzt, die einzelne
Forschungsergebnisse anschaulich vermittelt und weitere
Stimmen zu Wort kommen lässt. Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler, Bürgerinnen und Bürger richten aus
verschiedenen Perspektiven einen interkulturellen Blick auf
die Belange der Migrantinnen und Migranten in der Stadt.
Einen besonderen Schwerpunkt bildet die aktuelle Situation
der Flüchtlinge in unserer Stadt.
Das von Stadtarchiv herausgegebenen Buch „Migration in
Freiburg im Breisgau - Ihre Geschichte von 1500 bis zur
Gegenwart“, erscheint im Verlag des Stadtarchivs Freiburg
und ist im Buchhandel oder im Stadtarchiv, Grünwälderstraße
15, für 24,50 Euro erhältlich. |