Vor hundert Jahren, am 3. November 1914, verstummte eine der bedeutendsten lyrischen Stimmen der deutschsprachigen Moderne: Georg Trakl. Im Garnisonsspital zu Krakau erlag er mit nur 27 Jahren einer Kokainvergiftung.
„Trakls Leben verlief ereignislos, freudlos, erfolglos zwischen Salzburg, Wien und Innsbruck. Es war nicht lebbar.“ So lautete der lapidare Befund von Stephan Hermlin.
Als Georg Trakl im Herbst 1914 – gerade einmal siebenundzwanzig Jahre alt – seinem Leben ein Ende setzt, konnte das niemanden überraschen. Hier nahm jemand die letzte Stufe eines Daseins, das sich selbst nur Hindernis war. Überlebt hat seine Dichtung, von der Josef Leitgeb, selbst ein bedeutender Lyriker, einmal schrieb: „Das Werk Trakls ist das Bild einer völlig geschlossenen, in sich selbst ruhenden Welt. Müsste man ihr einen Namen geben, man könnte sie nur die Trakl-Welt nennen, so sehr ist sie eine Schöpfung, mit keiner anderen im Bereich der deutschen Dichtung vergleichbar.“
Im Rahmen unserer Auftaktveranstaltung zur Spielzeit 2014/15 wird also in Gedichten, Selbstzeugnissen und Erinnerungen von Wegbegleitern zu erzählen sein über Trakls Salzburger Kindheit, über Drogen, Ekstase und Selbstzerstörung, nicht zuletzt auch über Trakls verbotene Liebe zur Schwester Grete.
Es lesen Patrick Blank / Holger Heddendorp
Redaktion Holger Heddendorp
Sonntag, den 02.11.2014, 16 Uhr
im Wallgrabentheater Freiburg
Bewirtung ab 15 Uhr (und wie immer gibt es auch einen kleinen Bücher-Flohmarkt) |