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Ich Mann. Du Frau. Feste Rollen seit Urzeiten?
Neue Ausstellung im Archäologischen Museum

Viele Menschen gehen davon aus, dass es schon immer feste Geschlechterrollen gab, die naturgegeben sind und heutige Verhaltensmuster bestimmen. Aber was sagt die Archäologie dazu? Waren in der Urzeit tatsächlich Männer Jäger und Frauen Sammlerinnen? Um diese spannenden Fragen dreht sich die neue Ausstellung „Ich Mann. Du Frau. Feste Rollen seit Urzeiten?“, die ab Donnerstag, 16. Oktober, im Archäologischen Museum Colombischlössle zu sehen ist.

Obwohl sich die Archäologie seit längerer Zeit mit Geschlechterforschung befasst, fanden ihre Ergebnisse bisher kaum Eingang in die öffentliche Gender-Debatte. Das soll sich nun ändern. Erstmals in Deutschland widmet sich eine Ausstellung dem aktuellen und hoch kontroversen Thema. Sie zeigt, welche Thesen wissenschaftlich belegt werden können und was lediglich eine Frage der Deutung ist. Archäologische Funde, darunter Leihgaben aus Frankreich und Österreich sowie international bedeutsame Fundstücke aus der Region, bieten einen objektiven Ausgangspunkt für eine rege Diskussion.

Schon in der Steinzeit gab es männliche, weibliche und gemischtgeschlechtliche Darstellungen des Menschen. Die Ausstellung gibt einen Überblick. Was verraten diese frühen Zeugnisse unserer Ahnen?

Ausgrabungen fördern häufig Alltagsgegenstände unserer Vorfahren zutage. Isoliert betrachtet bleibt oft unklar, ob sie von Männern oder Frauen hergestellt oder benutzt wurden. Eine Zuordnung ist nur möglich, wenn sie bei gut erhaltenen menschlichen Überresten gefunden werden, zum Beispiel in einem Grab. Da sich männliche und weibliche Skelette unterscheiden, kann die Anthropologie das Geschlecht bestimmen.

Doch selbst wenn die Gegenstände klar zugeordnet werden können, bleiben viele Fragen offen. Eine Doppelbestattung aus der Eisenzeit zeigt den Interpretationsspielraum, den schon eine einzelne Fundstelle bietet. Die Schau stellt mehrere denkbare Paarkonstellationen vor, von denen keine richtig sein muss.

Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit Führungen, Workshops, Podiumsdiskussionen, Kursen und einem Poetry Slam begleitet die Schau. Pädagogische Angebote für Schulen und Führungen für Gruppen ergänzen das Repertoire. Anfragen beantwortet der Buchungsservice unter der Telefonnummer +49 (0)761/201-2501 oder per Mail an museumspaedagogik@stadt.freiburg.de. Ein Begleitbuch zur Ausstellung informiert über den aktuellen wissenschaftlichen Stand der Geschlechterforschung. Herausgeberin ist Brigitte Röder, Professorin an der Universität Basel.

Das Archäologische Museum Colombischlössle, Rotteckring 5, ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Die Ausstellung läuft bis Sonntag, 15. März 2015. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 3 Euro, unter 18 Jahren und mit Museums-PASS-Musées ist er frei. Weitere Informationen sind unter www.freiburg.de/museen zu finden.

Die Ausstellung findet in Kooperation mit der Universität Basel statt und steht unter der Schirmherrschaft von Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und Oberbürgermeister Dieter Salomon. Sie wird gefördert durch das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg, die Sparkasse Freiburg – Nördlicher Breisgau, die Freiburger Verkehrs AG und den Verein Freunde des Archäologischen Museums Colombischlössle.
 
Eintrag vom: 17.10.2014  




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