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Freiburg: Stolpersteinenthüllung am 20. Juli 2014
Am Sonntag, 20. Juli 2014, 15 Uhr, wird vor dem Haus Herrenstraße 19 im Rahmen einer Gedenkveranstaltung ein STOLPERSTEIN für Joseph Wirth enthüllt. Der Zentrumspolitiker, Stadtverordnete und spätere Reichskanzler Joseph Wirth (1879 – 1956) verbrachte in diesem Haus seine Kindheit und Jugend. Auf Initiative der STOLPERSTEINE Freiburg soll nun dem unerschrockenen Politiker Wirth in seiner Heimatstadt ein dauerhaftes Zeichen gesetzt werden.

Joseph Wirth wurde im März 1933 von den neuen nationalsozialistischen Machthabern ins Exil getrieben. Während der Jahre seines Exils in Österreich und ab 1935 in Frankreich warnte er vor dem Nationalsozialismus und engagierte sich als Katholik gegen Antisemitismus und Judenverfolgung. Seine persönlichen Kontakte reichten bis in den Vatikan. Nach seiner Flucht aus Frankreich in die Schweiz am 1. September 1939 knüpfte er Kontakte zum militärischen Widerstand in Deutschland und bemühte sich auf höchster Ebene um einen Friedensschluss mit England. In den letzten Kriegsjahren entwickelte Wirth gemeinsam mit den sozialdemokratischen Exilpolitikern Otto Braun und Wilhelm Hoegner Konzepte für einen demokratischen Neubeginn nach dem Krieg.

Nach einem Grußwort von Marlis Meckel von der Aktion STOLPERSTEINE Freiburg spricht die Historikerin und Wirth-Biographin Dr. Ulrike Hörster-Philipps über “Joseph Wirth im Exil”.

Die eigentliche Verlegung des Stolpersteins findet bereits am 14. Juli 2014 im Rahmen einer größeren Aktion statt, bei der mehr als zehn Stolpersteine in Freiburg verlegt werden. Hier wird es eine kurze Erinnerung an Joseph Wirth geben, zu der Prof. Dr. Hugo Ott einige Worte des Gedenkens sprechen wird


Lebenslauf von Dr. Joseph Wirth (1879-1956)

6. September 1879 geb. in Freiburg, aufgewachsen in der Herrenstr. 25 (heute: Nr. 19)
1899-1906 Studium der Mathematik, Nationalökonomie und Naturwissenschaften in Freiburg
1926 Promotion
1908-1913 Gymnasialprofessor am Freiburger Realgymnasium
1911-1913 Mitglied im Bürgerausschuss und Stadtverordneter in Freiburg
1913-1914 Mitglied des Badischen Landtags
1914-1918, 1920-1933 Mitglied des Reichstags
1918-1920 Badischer Finanzminister
1920-1921 Reichsfinanzminister im Kabinett von Constantin Fehrenbach
1921-1922 Reichskanzler (10. Mai 1921 bis 22. Oktober 1922)
1929-1930 Minister für die besetzten Gebiete im Kabinett Hermann Müller
1930-1931 Reichsinnenminister im 1. Kabinett Heinrich Brüning
1933-1939 Exil in Österreich und Frankreich
1939-1945 Exil in der Schweiz
1948 Rückkehr nach Freiburg
1952 Mitbegründer der „Deutschen Sammlung. Bewegung für Einheit, Frieden und Freiheit"“
1953-1956 Mitbegründer des „Bundes der Deutschen für Einheit, Frieden und Freiheit“ und gleichberechtigter Vorsitzender gemeinsam mit Wilhelm Elfes
1953 Spitzenkandidat der Gesamtdeutschen Volkspartei bei den Bundestagswahlen neben Gustav Heinemann
3. Januar 1956 gestorben in Freiburg
5. Januar 1956 Beisetzung auf dem Freiburger Hauptfriedhof
 
Eintrag vom: 08.07.2014  




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