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Donnerstag, 21. November 2024
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Buchtipp: G.Roloff, A.Angielczyk, B.Zoeke "Anleitung für Simulanten"
Reiseführer ins Schummelland

Sie haben noch nie simuliert? Wirklich nicht? Vielleicht stört Sie nur der Begriff – haben Sie vielleicht schon einmal die Wahrheit „ausgeschmückt“? Ein bisschen „schön gefärbt“? Oder Unerfreuliches charmant verborgen?

Die vielfältigen Verhaltensmuster des Täuschens und Tricksens, des Herunterspielens und Aufplusterns sind bereits uralt. Auch in der Tierwelt gibt es „Simulanten“: Weichtiere und Insekten, Fische und Vögel und selbstverständlich unsere nächsten Verwandten, die Affen, verfügen über ein ganzes Arsenal von Finten, um Feinde abzuwehren oder Konkurrenten zu übertölpeln. Doch der Homo sapiens übertrifft dank seines hoch entwickelten Gehirns die tierischen Vorfahren bei Weitem, wie die Autoren – ausgehend von prominenten Fallbeispielen – auf unterhaltsame Weise darlegen.

Den speziellen Bereich des Simulierens in der ärztlichen Sprechstunde stellen die drei Autoren augenzwinkernd als „Gebrauchsanweisung“ für Simulanten vor. Und jeder, der möchte, bekommt praktische Tipps für so manches Zipperlein. Mit dieser ironischen Betrachtungsweise soll jedoch das moralische Dilemma von Medizinern und anderen Professionellen nicht übersehen werden, die von Fall zu Fall zu entscheiden haben, ob das Vortäuschen einer Störung angesichts skandalöser Arbeitsbedingungen oder schwer belastender Lebensanforderungen zuweilen nicht sogar zu rechtfertigen ist …

Die „Anleitung für Simulanten“ richtet sich an Arbeitnehmer und Arbeitgeber, Schüler und Lehrer, Mediziner und Patienten, Hochstapler und Tiefstapler – und zeigt nicht zuletzt, wie sehr wir alle in eine Kultur der Täuschung verstrickt sind.

Zu den Autoren:

Prof. Dr. Gisbert Roloff studierte Pädagogik in Essen und Psychologie in Münster. Er lehrte und forschte in Münster und München in den Bereichen Hirn und Verhalten, Aggression und Gewalt, Strafvollzug und Resozialisierung. Neben fachwissenschaftlichen Publikationen konzipierte er Trainingsprogramme für erzieherische Berufe.

Dr. Andrzej Angielczyk absolvierte seine Facharztausbildung als Orthopäde und Internist in Lodz und Warschau. Als Solidarność-Aktivist flüchtete er 1982 in die Bundesrepublik Deutschland, wo er an den Universitätskliniken Köln und Essen als Facharzt tätig war. Derzeit arbeitet er als selbstständiger ärztlicher Gutachter und Mediator.

Priv. Doz. Dr. Barbara Zoeke hat in Köln und Münster Psychologie studiert. Nach Promotion und Habilitation lehrte und forschte sie in Münster, Frankfurt, Würzburg und München. Neben wissenschaftlichen Arbeiten zur Hirnentwicklung und zum Gedächtnis schreibt sie erzählende Prosa. Ihr Roman „Bewegliche Labyrinthe“ erscheint in Kürze.

Mankau Verlag 2014, 191 Seiten, EUR 9,95 (D), 10,30 (A)
ISBN 978-3-86374-153-2
 
Eintrag vom: 17.06.2014  




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