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Freiburgs Beitrag zur Champions League der Zinnfiguren
Die Zinnfigurenklause im Schwabentor beginnt ihre Sommer-Saison am Samstag, 17. Mai, mit einem Tag der offenen Tür

Die große Welt im Kleinen: Zinnfiguren haben eine lange Tradition, eine pädagogische Bedeutung und – je nach Kontext – auch hohen Unterhaltungswert. Schon im alten Griechenland waren die Figuren verbreitet, aber erst ab etwa 1750 traten sie ihren Siegeszug durch europäische, vornehmlich deutsche Kinderzimmer an. Heute dürfen sich vor allem das oberfränkische Kulmbach, Dölitz bei Leipzig und Katzelsdorf bei Wien sehr umfangreicher Sammlungen rühmen. Bevorzugt werden sie in Dioramen zu historischen Themen und Schlachten aufgestellt.

Freiburgs Beitrag zu dieser Champions League der Zinnfiguren ist ein überaus charmanter: Seit 1969 ist in der ersten und zweiten Etage des Schwabentors die Zinnfigurenklause zu Hause. In 21 Dioramen werden hier anhand von 9000 (!) Figuren vor allem Szenen aus der Geschichte Freiburgs, der Schweizerkrieg von 1499, der Bauernkrieg 1525 im Schwarzwald und die Belagerung der Küssaburg bei Waldshut 1634 dargestellt. Doch auch Ereignisse der Badischen Revolution von 1848 sind en miniature nachgebildet (siehe Bild vom Platz der letzten Barrikade vor dem Schwabentor im Anhang), dazu das Verhör Martin Luthers in Worms und diverse Burgen des Hoch- und Oberrheins. Allein die Darstellung der Schlacht bei Sempach 1386 in der Zinnfigurenklause umfasst über 1100 Figuren; bei diesem Meilenstein auf dem Weg zur eidgenössischen Unabhängigkeit kamen auch viele Adlige und Fußvolk aus dem Breisgau ums Leben.

Nach der Winterpause eröffnet die Zinnfigurenklause ihre Sommersaison traditionell mit einem Tag der offenen Tür. Der findet diesmal am Samstag, 17. Mai, zwischen 11 und 16 Uhr statt und umfasst auch wieder den beliebten Geschichtswettbewerb. Dafür haben die Klausner erneut in einem der 21 Dioramen eine Figur platziert, die dort nicht hingehören kann. Die ersten zehn Personen, die entdecken, welche Figur aus dem (historischen) Rahmen fällt, erhalten jeweils eine Zinnfigur. Außerdem wird das Gießen und Bemalen von Zinnfiguren demonstriert. Zudem können alle Gäste zuschauen, wie Zinnfiguren gegossen und bemalt werden.

Zum Bild oben:
Bild vom Platz der letzten Barrikade in Freiburg. Das Schwabentor war am 24. April 1848, am Ostermontag, Schauplatz der letzten Gefechte zwischen badischen Revolutionären und badischen und hessischen Soldaten. Eine Kolonne des „Heckerzuges“ wollte sich mit den rebellierenden Turnern, Studenten und Handwerkern in der belagerten Stadt Freiburg vereinigen. Doch die Übermacht der großherzoglichen Regierungstruppen schlug den ersten Versuch, mit einer bewaffneten Volkserhebung eine demokratische Republik zu erkämpfen, nieder. In der Zinnfigurenklause erinnert ein Diorama an das Gefecht am „Platz der letzten Barrikade“.
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Eintrag vom: 11.05.2014  




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